So lautet unserer Erkenntnis nach rund einer Woche im Schalker Trainingslager, das die Königsblauen in Velden am Wörthersee (Kärnten) absolvieren. "Was machst Du da?", fragte Manni neulich, als wir auf der kleinen Tribüne am Trainingsplatz zu fummeln anfingen. Ist doch ganz einfach: Kartenschacht der Kamera auf, Mikro-SD-Karte raus, Klappe zu. Dann Handy auseinandernehmen, Mikro-SD-Karte rein, wieder zusammenbauen, Foto raussuchen und posten. Das eine nur bei Instagram, das andere bei Twitter und wieder ein drittes mit ein bisschen Text bei Facebook. Und was ist mit "Vine" und "Periscope"?
Nebenbei halten wir einen Vortrag, was Social Media im Sportjournalismus leisten kann. Oder so ähnlich. "Is' wichtig für die Leser!" Manni hat damit ja angeblich nichts am Hut, schickt seinerseits aber selber ab und zu ein Video von keuchenden Schalke-Profis in die digitalen Kanäle. Kein Wunder, dass ihn Yilmaz aus der S04-Presseabteilung längst als "Manni 2.0" geadelt hat!
Ohne Netz und ohne Akku bist du heute kein Mensch mehr
Derweil rappelt das Smartphone wieder, diesmal der redaktionsinterne WhatsApp-Chat. Und zack, wieder ein Datenpaket verbraucht. Manchmal scheint es, als wir hätten wir Journalisten heute nur folgende Sorgen: Hab ich Netz? Reicht mein Handy-Akku? Hab ich das Ladegerät dabei? Und "liked" den veröffentlichten Sermon am Ende auch irgendwer? Nur zwei Retweets, das hätte ich mir auch sparen können!
Geradezu erfrischend, wenn es dann doch noch mal "analog" wird. "Kannste mir mal 'nen Kugelschreiber leihen", ist das Stichwort. Oder Fragen an uns selber: "Warum war nur ich eigentlich wieder so blöd und habe mich am Rand des Trainingsplatzes mitten in den Maulwurfshügel gestellt? Wenigstens nicht in einen Hundehaufen!