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Die leisen Töne der Fußballgiganten
Argentinien und Brasilien mit viel Respekt voreinander

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Argentinien und Brasilien haben vor dem heutigen Endspiel der Copa America (23.05 Uhr/live bei arena) ungewohnt leise Töne angeschlagen. Während sich die "Gauchos" nach zwei verlorenen Finals gegen den Erzrivalen vorsichtig auf einen Sieg eingeschworen haben, ist die "Selecao" vor dem "Clasico" in Venezuelas Hafenstadt Maracaibo ausnahmsweise nicht der alleinige Favorit.

"Die Sache mit der Favoritenstellung sollte man besser erst nach dem Spiel diskutieren", mahnte aber Brasiliens Coach Dunga, dessen Team zumindest laut Turnierstatistik das Nachsehen hat. Die Argentinier kommen nach fünf Siegen aus fünf Spielen mit reiner Weste daher, zeigten mit 16 Treffern begeisternden Offensivfußball und sind seit drei Partien ohne Gegentor.

Der Rekord-Weltmeister (12:5 Tore) strauchelte dagegen gleich zu Beginn gegen Mexiko (0:2) und benötigte im Halbfinale gegen Uruguay (5:4 im Elfmeterschießen) viel Glück. Für Julio Baptista kein Grund für die vorschnelle Rollenverteilung. "Es ist eine Geringschätzung gegenüber uns, zu sagen, dass sie die Favoriten sind", sagte Brasiliens Notlösung auf der Spielmacherposition.

Steht vor dem Höhepunkt seiner Nationalmannschafts-Karriere: Juan. (Foto: firo)

Die Argentinier lassen sich von der Euphorie um sie herum dann auch nicht verleiten. "Ein Finale gegen Brasilien ist immer schwierig. Auch wenn wir bislang schön gespielt haben, heißt das nicht, dass wir gewinnen", meinte Verteidiger Javier Zanetti. Schließlich erlebte der 33-Jährige von Italiens Meister Inter Mailand die beiden letzten Finalschlappen hautnah auf dem Platz.

Beim Konföderationen-Cup 2005 überfuhr ein "magisches Quartett" mit Ronaldinho, Kaka, Adriano und Robinho den Erzrivalen mit 4:1. Noch traumatischer verlief das Endspiel der letzten Copa vor drei Jahren, als Argentinien erst in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 2:2 kassierte und dann den schon sicher geglaubten 15. Rekordtitel im Elfmeterschießen verlor. "Wir hoffen, dass es jetzt klappt, denn unsere Generation ist eine der besten der letzten Jahre, hat aber noch keinen wichtigen Titel geholt", sagte Zanetti. Der letzte Triumph liegt 14 Jahre zurück und trug damals die Handschrift von Alfio Basile, der auch diesmal der "Albiceleste" auf der Trainerbank Glück bringen soll.

Rechtzeitig fir meldet sich Argentiniens Hernan Crespo. Der Stürmer hatte zuletzt an einer Zerrung im Oberschenkel laboriert, die der 32-Jährige im Gruppenspiel gegen Kolumbien während der Ausführung eines Elfmeters erlitten hatte. Einer, der auf der Gegenseite bei den Finalduellen zweimal jubeln durfte, steht vor der Krönung seiner internationalen Karriere. Nach der Gelbsperre für Kapitän Gilberto Silva wird wohl der Ex-Leverkusener Juan die Spielführerbinde übernehmen. "Kein Problem, darauf bin ich vorbereitet", meinte der 28 Jahre alte Innenverteidiger, der zum AS Rom gewechselt ist und 2004 in Peru den entscheidenden Elfmeter gegen den Nachbarn verwandelt hatte.

Mit den defensivstarken Berlinern Gilberto und Mineiro will Juan die Kreise von Lionel Messi und Juan Roman Riquelme einengen. "Die beiden sind schwer auszuschalten", erklärte der Abwehrrecke.

Während Riquelme (5 Tore) mit dem Brasilianer Robinho (6) noch um die Copa-Torjägerkrone kämpft, strahlt der Stern Messis nach seinem Traumtor gegen Mexiko heller den je. Basile sieht die "Messimania" jedoch mit Argwohn. "Man kann nicht einen Jungen, der seine Karriere gerade anfängt, mit Diego Maradona vergleichen", warnte der Gaucho-Coach und hofft doch auf einen weiteren Geniestreich des 19-Jährigen im Finale.

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