Und trotz subtropischer Temperaturen im österreichischen Velden stöhnte keiner - weder beim Lauf vor dem Frühstück, noch bei den ausgedehnten Einheiten am Vor- und am späten Nachmittag. Im Gegenteil: Es wurde trotz aller Anstrengungen viel gelacht und geflachst.
Immer mittendrin: Trainer André Breitenreiter, der einen sichtbar anderen Stil pflegt als Vorgänger Roberto Di Matteo. Der ehemalige Paderborner ist kommunikativer als der Italiener und weist seine Spieler permanent darauf hin, was sie gut gemacht haben und noch verbessern können. Unter diesem Gesichtspunkt muss wohl der Torabschluss genannt werden, denn "Breite" monierte am Montag "viel zu wenig Tore", als es darum ging, Hereingaben direkt zu verarbeiten.
Die besten Flanken schlug wohl Dennis Aogo - bis die Adduktoren langsam signalisierten, dass es reicht. Die Stürmer fütterten außerdem Sead Kolasinac, U23-Kicker Serkan Göcer sowie Neuzugang Junior Caicara. Der hat beim Flanken vielleicht noch Luft nach oben - beeindruckte am Nachmittag dafür aber auch mit diversen Tempodribblings.
Regelrecht aufgedreht scheint auch Julian Draxler zu sein, der gar nicht gut bekommen konnte. "Noch einen Seo, noch einen", forderte er seinen Kollegen Kolasinac mit breitem Grinsen zu weiteren Vorlagen auf. Mit dem gleichen Ehrgeiz gingen allerdings auch die Torhüter, allen voran Ralf Fährmann, zu Werke. "Ralle übertreibt auch", meinte Aogo leicht genervt, als Fährmann einmal mehr "Torwart" über den Waldsportplatz brüllte und den nächste Ball herunterpflückte.
Fest steht: Wenn die Schalker Mannschaft sich diesen Leistungswillen bewahrt, wird sie die Fans schnell hinter sich haben. Ihr Trainer jedenfalls ist davon angetan, wie gut seine Profis mitziehen. Aber Nachlassen ist nicht: Kaum war der Mammut-Montag verdaut, ließ Breitenreiter am Dienstagmorgen die nächste Einheit folgen. Noch vor dem Frühstück standen im Garten des Falkensteiner Schlosshotels Kräftigungsübungen auf dem Programm.