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Westfalia 04
Ärger trotz des Aufstiegs

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Westfalia 04 Gelsenkirchen: Ärger trotz des Aufstiegs
Foto: Michael Ketzer
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Der Fußball ist oft ein Tollhaus. Einer dieser verrückten Plätze steht am Trinenkamp in Bismarck.

Exakt 393 Minuten Nachspielzeit brauchte Westfalia 04 Gelsenkirchen nämlich, um den Aufstieg in die Bezirksliga feiern zu dürfen. Der 5:2-Sieg am Sonntag im Relegationsrückspiel gegen die DJK Wattenscheid war der Schlussakt in einem Drama mit ebenso vielen enttäuschten wie überglücklichen Mitspielern.

Erst gab es das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft in der Kreisliga A2 (5:1 gegen Genclerbirligi Resse), weil im Fußballkreis Gelsenkirchen das Torverhältnis nicht zählt – im Gegensatz zum Beispiel zum Fußballkreis Bochum. Weil Westfalia 04 das folgende Aufstiegsspiel gegen den Kreisliga-A1-Meister Erle 08 1:2 verlor, mussten ein Hin- und Rückspiel gegen den Gewinner der Relegation der Bochumer Kreisliga-Zweiten über den Aufstieg in die Bezirksliga entscheiden.

So weit, so kompliziert. „Dieser Modus ist Wahnsinn und gehört abgeschafft“, bemerkten die Trainer Holger Gehrmann (Westfalia 04) und Ralf Fischer (DJK Wattenscheid) in einem Atemzug.

Nach der 2:3-Niederlage in Wattenscheid nutzten die Gelsenkirchener die erst in den allerletzten Minuten im Hinspiel erarbeitete gute Ausgangsposition, um auf heimischem Geläuf alles klar zu machen. Trotz der frühen Wattenscheider Führung durch DJK-Kapitän Daniel Wolf ließ sich die Truppe von Trainer Holger Gehrmann von ihrem kurvenreichen Weg in Richtung Bezirksliga nicht mehr abbringen.

Fabian Panchoo, Christian Frühling und Batuhan Van drehten die Partie in eine 3:1-Führung für Westfalia, ehe Bernd Paul einen schlimmen Frühling-Fehler zum 3:2 nutzte. Es ging auch hier in die Verlängerung – nach zuvor schon drei Entscheidungsmatches für Westfalia und zwei für DJK. Ted Schiewelbein und Christopher Krämer besorgten letztlich den 5:2-Endstand.

Nur einer hatte einen dicken Kloß im Hals: Erfolgscoach Gehrmann. Der 52-Jährige muss die 04er verlassen und übernimmt die zweite Mannschaft des Oberligisten SpVgg. Erkenschwick. Das stand bereits seit dem Frühjahr fest, doch über die Umstände der nun wirksam werdenden Trennung ist Gehrmann immer noch verstimmt.

„Zur Winterpause waren wir Erster, das Ziel waren die Meisterschaft und der Aufstieg. Das haben wir nun erreicht, aber damals hat der Ältestenrat des Vereins entschieden, dass er einen anderen Trainer holen will“, meint der frühere Coach der Hammer Spielvereinigung ironisch – mit dem "Ältestenrat" meint er den Vorstand. Gehrmann gibt zu: „Ich hätte hier gerne weitergemacht und denke, dass meine Arbeit nicht so schlecht war. Allerdings freue ich mich auch auf die spannende Aufgabe in Erkenschwick.“

Kandsorra zum dritten Mal

Sein Nachfolger wird Frank Kandsorra, der bereits zweimal Trainer der Westfalia war (Januar bis Juli 2008 und ab der Saison 2009/10). Gehrmanns Kollege Ralf Fischer bleibt hingegen in Wattenscheid. „Wir hätten das Hinspiel klarer für uns entscheiden müssen, dann wären wir beim Wiedersehen hier nicht so unter Zugzwang gewesen“, erklärte der DJK-Coach. „Wir versuchen es in der nächsten Saison auf ein Neues und haben sicherlich erneut das Potenzial, um oben mitzuspielen. Ob es klappt, muss man nach dieser anstrengenden Serie erst einmal sehen“, meinte Fischer.

Fest steht, dass sich die Entscheider beim Fußballverband nach dem nun abgeschlossenen „Relegationsterror“ einen anderen Modus für Auf- und Abstieg einfallen lassen sollten.

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