Brpcker war ein verdienter Schalker, dessen Name in den Geschichtsbüchern auf ewig mit der bislang letzten Deutschen Meisterschaft verbunden bleiben wird. Der Verteidiger gehörte beim Endspiel am 18. Mai 1958 in Hannover zur legendären Schalker Elf, die mit 3:0 über den Hamburger SV triumphierte.
Na, Günter, wie isset?
Werner Kisker in der Kneipe
In seiner Zeit auf Schalke absolvierte Brocker von 1952 bis 1961 insgesamt 152 Oberligaspiele, sechs Pokalpartien und fünf Begegnungen im Europacup. Zudem war er zehnmal in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft am Ball.
Den Weg von seinem Heimatverein Duisburger FV 08 zu den Knappen fand der talentierte Abwehrmann einst auf kuriose Weise. „Eines Tages sprach mich an der Theke in unserer Vereinskneipe ein großer Kerl an“, berichtete Brocker in einem RevierSport-Interview.
„‚Na, Günter, wie isset?‘ Es war Werner Kisker, der zu der Zeit in Hamborn spielte, aber zuvor auf Schalke Torhüter gewesen war. Und dann sagte er zu mir: ,Komm mal mit raus.‘ Vor der Tür stand ein Opel Admiral, vorne saßen der Präsident von Schalke und Hermann Eppenhoff, hinten Fritz Szepan und Ernst Kuzorra. Da ging mein Herzschlag richtig los. ,Können wir mit dir reden?‘, sagten die gleich und duzten mich. Diese beiden großen Idole kamen nach Hochfeld, um mich zu verpflichten! Da konnte man nicht Nein sagen.“
8000 Mark Ablöse - verdammt viel Geld
Mit viel Geschick gelang es den Schalker Verantwortlichen anschließend, den eigentlich bereits feststehenden Wechsel zum Meidericher SV noch rückgängig zu machen. Brocker vor einigen Jahren dazu: „Wie die sich haben erwärmen lassen, mich freizugeben, weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich reichte es, dass Kuzorra ihnen ein Freundschaftsspiel in Aussicht stellte. Und Duisburg 08 hat 8000 Mark für mich bekommen. Das war schon viel Geld. Der Star des Vereins hatte damals schließlich für drei Biermarken gespielt.“
Im Alter von 36 Jahren beendete Brocker seine Spielerkarriere und startete eine beachtliche Laufbahn als Trainer. Er coachte den 1. FC Kaiserslautern, Werder Bremen, Tennis Borussia Berlin und Rot-Weiß Oberhausen. Zudem kehrte er noch einmal nach Schalke zurück und schaffte in der schwierigen Saison 1967/1968 den Klassenerhalt mit den Königsblauen. Nach seiner Tätigkeit als Coach arbeitete der Deutsche Meister von 1958 bis zu seiner Pensionierung als Sportlehrer an einer Berufsschule in Duisburg.