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Stepney weist Spionage-Vorwürfe zurück
"Ich weiß, wo die Leichen im Keller liegen"

Formel 1: Stepney weist Spionage-Vorwürfe zurück
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Der frühere Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney hat sich gegen die Vorwürfe im Zuge der Formel-1-Spionageaffäre gewehrt. "Ich weiß, wo die Leichen im Keller liegen", sagte der 48-Jährige der Sunday Times und verwies auf seine 14-jährige Tätigkeit beim italienischen Rennstall, in der es zu zahlreichen Kontroversen gekommen sei. Zugleich kündigte er an, sein Ex-Team wegen der seiner Meinung nach unbegründeten fristlosen Kündigung verklagen zu wollen.

Stepney ergänzte, er sei zum "Prügelknaben" gemacht worden: "Ich habe nichts getan. Ich bin reingelegt worden." Weiter berichtete er von Beschattungen und wilden Verfolgungsjagden, die ihn zur Flucht aus Italien veranlasst hätten. Journalisten seien das seiner Meinung nach nicht gewesen. An seinem Auto sei sogar ein Ortungs-Instrument montiert worden, erklärte er dem Guardian.

Auch McLaren-Überflieger Lewis Hamilton droht ein Punktabzug, sollte sich der Verdacht auf Spionage bestätigen. (Foto: firo)

Dem Briten wird vorgeworfen, die beiden Ferrari beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo Ende Mai mit einem mysteriösen weißen Pulver manipuliert und zudem ein umfangreiches Dossier über den aktuellen F2007 seinem langjährigen Vertrauten, dem ehemaligen McLaren-Chefdesigner Mike Caughlan, zugespielt zu haben. "Ich habe keine Ahnung, wie er an die Dokumente gekommen ist", sagte Stepney. Sein Haus war zuletzt zweimal durchsucht worden, dabei wurden Dokumente und Computerdaten sichergestellt. Stepney räumte ein, dass er sich Ende April mit Caughlan in Spanien getroffen habe, bezeichnete die Zusammenkunft aber als "Treffen alter Freunde". Mike Gascoigne, Technischer Direktor bei Spyker-Ferrari, könne dies bezeugen. Zudem habe es am 1. Juni im Londoner Heathrow-Hotel ein Treffen mit Honda-Teamchef Nick Fry gegeben, um die Möglichkeit einer Mitarbeit auszuloten. Vertrauliche Daten seien dabei nicht angeboten oder weitergegeben worden. Stepneys Anwältin Sonja Bartolini kündigte unterdessen an, gegen Ferrari vorzugehen. "Das kann so nicht stehen gelassen werden."

Automobil-Weltverbands-Chef Max Mosley hofft derweil, die Affäre, die er "sehr ernst" nehme, möglichst binnen "drei Wochen" aufklären zu können. Zugleich bestätigte er, Sanktionen seien auch in der Fahrerwertung möglich. "Nur unter sehr außergewöhnlichen Umständen unterscheidet sich die Bestrafung eines Teams von der eines Fahrers", sagte der Brite. Sowohl in der Konstrukteurs- als auch Fahrer-WM sind demnach Punktabzüge denkbar, sollte sich doch herausstellen, dass McLaren-Mercedes von der Weitergabe vertraulicher Informationen profitiert hat. Der Rennstall streitet ab, diese verwendet zu haben und kooperiert wie Ferrari mit der FIA.

Dass Honda ebenfalls Teil der Ermittlungen wird, schloss Mosley derweil aus. "Es besteht kein Verdacht, dass Honda in irgendeiner Weise in die Machenschaften verwickelt ist", sagte er.

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