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RS-Spezial: Sieben Seiten zum Kunstrasen-Boom im Revier
Kunstrasen - ein Segen!

RS-Spezial: Sieben Seiten zum Kunstrasen-Boom im Revier
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Zufrieden lehnt sich Uwe Ronge zurück. Von draußen hallt Kindergeschrei in den kleinen Raum, den er zu seinem Büro auserkoren hat. Es könnte auch eine Abstellkammer sein, denn in der Ecke liegen ein paar Fußbälle, Eckfahnen und diverse Trainingsutensilien. „Wir haben dieses Jahr viel erreicht“, resümiert der Vorsitzende des BV Herne- Süd die vergangene Saison, „unsere erste Mannschaft ist in die Bezirksliga aufgestiegen und in der Jugendabteilung haben wir einen riesigen Zulauf zu verzeichnen.“ Neben dem notwendigen Sponsorenpool und den ehrenamtlichen Helfern ist der Aufschwung des Stadtteilvereins einem entscheidenden Standortvorteil zu verdanken: einem neuen Kunstrasenplatz.

„Auf unserer alten Aschenkippe wäre das alles kaum möglich gewesen“ grinst Ronge in Erinnerung an den berühmten Süder Aschenplatz, der sonntags wegen Überflutung schon dann gesperrt war, wenn in der Nacht zuvor zwei Betrunkene ihr kleines Geschäft auf der roten Asche verrichtet hatten.

Die aktuelle Sonntagsausgabe mit 7 Seiten (!) RS-Spezial zum Thema Kunstrasen.

Weitere Themen (u.a.):

- Kunstrasenplätze: Von Sprockhövel bis Essen - Was kosten die Plätze? (Tennenfläche, Naturrasen, Kunstrasen im Vergleich) - Interview: Bochum mit Kunstrasen-"Boom" - Aus zwei mach' fünf: Gelsenkirchen will ein Kunstrasen-Spielfeld pro Stadtbezirk - Im Zeitplan: Wie der Bezirksligist TuS Homburg-Bröltal sein Kunstrasen-Projekt stemmt - Kunstrasen-Experte C. Vandenborre über Neuentwicklungen, Kosten und Nutzungs-Dauer - Granulat-Fachmann Jaap Brand kontert Gift-Vorwürfe

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Jetzt garantiert das künstliche Grün gute Bespielbarkeit bei fast allen Witterungsbedingungen. „Und weniger dreckige Wäsche“, wie eine Mutter pragmatisch auf die Frage einwirft, warum ihr Kind ausgerechnet in Süd kicken soll. Kunstrasen ist bei Eltern und Kindern gleichsam beliebt: weniger Hautabschürfungen, weniger Dreck, weniger Bolzerei, mehr Technik, mehr Spaß am Spiel. Kunstrasen - ein Segen!

„Kunstrasen ist ein Segen für den Fußball in unserer Region. Auch jenseits der Öffnungszeiten kicken immer bis zu einem Dutzend Kinder auf unseren Kunstrasenplätzen. Sie klettern einfach über die Eingangstore und wollen unbedingt darauf spielen“, erzählt Ede Belker vom Fachbereich Sport in Herne. „Kunstrasen bringt Kinder wieder zum Fußball“, resümiert er, und dementsprechend gibt es in der Stadt Herne auch die Beschlusslage, jeden Stadtbezirk mit einem neuen Kunstrasenplatz auszustatten. Dazu kommen noch etliche Kleinspielfelder mit Kunstrasenbelag in der Nähe vorhandener Sportstätten. „Unsere hervorragenden Erfahrungen und der starke Nutzerdruck haben diese sport-politische Entscheidung bewirkt“, so Belker. Die neuen Plätze werden komplett von der Stadt finanziert und den Sportvereinen zur Verfügung gestellt.

Wie im Kleinen so im Großen. „Die Zukunft liegt im Kunstrasen“, propagiert FIFA-Präsident „Sepp“ Blatter schon seit Jahren. Nicht ganz uneigennützig, denn die FIFA vergibt teure Lizenzen für Kunstrasenplätze, auf denen gemäß der eigenen Statuten auf höchstem Niveau gekickt werden darf. So gab es in der Saison 2006/07 auch eine Champions- League Premiere: Spartak Moskau trug seine Heimspiel auf dem Kunstrasenplatz des Luschniki-Stadions aus. Ein nennenswerter Vorteil war es scheinbar nicht, denn Spartak konnte kein Heimspiel gewinnen. Auch ein in Deutschland legendäres Stadion schimmert neuerdings im künstlichen Grün: im Wankdorfstadion zu Bern, 1954 Ort des gleichnamigen Fußballwunders und heute unter dem Namen „Stadion de Suisse“ bekannt, spielen die Fußball der Young Boys Bern seit 2006 auf Kunstrasen. Im nächsten Jahr wird das Stadion ein EM-Spielort sein, dann wieder (übergangsweise) mit Naturrasen ausgestattet, da die UEFA für die EM an dem Naturrasen-Gebot festhält.

Perspektivisch wird aber auch dieses Verdikt fallen. Der moderne Stadionausbau geht in Richtung voll überdachter Zuschauerränge, was dazu führt, dass der Rasen zu wenig Sonne und Wind bekommt und daher aufwendig mehrmals pro Saison ausgewechselt werden muss. Kunstrasen ist also auch in der Bundesliga nur eine Frage der Zeit.

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