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Bezirksliga 8: Bernd Wächtler tritt als Trainer der ÖSG Viktoria Dortmund zurück
Steht die ÖSG vor dem Aus?

Bezirksliga 8: Bernd Wächtler tritt als Trainer der ÖSG Viktoria Dortmund zurück
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Bernd Wächtler ist als Trainer der ÖSG Viktoria Dortmund zurückgetreten. Trotz eines sportlichen erfolgreichen Halbjahres mit der Vize-Hallenstadtmeisterschaft und dem letztlich sicheren Klassenerhalt herrscht im Dortmunder Stadtteil Körne zurzeit Chaos. Der Verein steht ohne Vorstand da - und nach dem Rücktritt des Trainers auch nahezu ohne Spieler. Der 33-Jährige zog letztlich die Konsequenzen aus der fehlenden Unterstützung durch den Vorstand. Als er der Mannschaft falsche Tatsachen vorspiegeln sollte, stand der Entschluss fest. Im Gespräch mit RevierSport online klärt er die Umstände seiner Entscheidung auf und äußert seine Gedanken über die Zukunft der ÖSG. [i]Das Interview.[/i]

Wie kam es zu dem Rücktritt, nur 11 Tage bevor die Saisonvorbereitung beginnen sollte?

Es ist viel zusammen gekommen, was nicht druckreif ist. Seit März existiert kein Vorstand mehr. Aber ich war es gewöhnt, viel alleinverantwortlich zu übernehmen. So habe ich mich im letzten halben Jahr mit meiner Lebensgefährtin um den Aufbau eines Sponsoring-Ringes bemüht oder den Verkauf am Platz organisiert. Damit konnte ich noch leben. Auch damit, dass am letzten Spieltag noch finanzielle Dinge mit der Mannschaft zu regeln waren. Ich habe den Kader für die neue Saison zusammengestellt und den Etat um 50 Prozent gekürzt. Dennoch reicht das Geld nicht, um alle Kosten zu decken. Es gab dann plötzlich Leute, die im Vorstand arbeiten wollten. Die haben mich aufgefordert, der Mannschaft zu sagen, alles sei in Ordnung. Aber das habe ich nicht gemacht, dafür bin ich zu ehrlich.

Wie hat die Mannschaft auf die neue Situation reagiert?

Der Großteil der Spieler hat mir gesagt, dass sie mich begleiten wollen, egal wo ich den nächsten Trainerjob übernehme. Zumindest wollen viele nicht mehr für die erste Mannschaft der ÖSG spielen oder ganz aufhören. Viele der acht bereits feststehenden Zugänge werden wohl auch eher nicht kommen. Ich habe aber allen gesagt, sie sollen ihre Zukunft nicht von mir abhängig machen und die Entscheidung für sich selbst treffen. Sie sollen sich die Vorstellungen des möglicherweise neuen Vorstands zumindest anhören.

ÖSG hat zwei Optionen

Der zurzeit trainer- und vorstandslose Verein hat zwei Optionen. Entweder er zieht seine Mannschaft schon vor der Saison vom Spielbetrieb zurück. Dann droht eine Rückversetzung bis in die Kreisliga C. Beginnt die ÖSG die Saison und steigt erst in ihrem Verlauf aus, würde dies "nur" den Abstieg in die Kreisliga A bedeuten.

Wie sehen Sie die Zukunft der ÖSG Viktoria?

Ich habe das Gefühl, dass hinter mir ein Chaos zusammenbricht. Es gibt dort einige Probleme. Zwar wären Leute da, die mitarbeiten wollen, aber niemand möchte den Posten des ersten Vorsitzenden übernehmen. Dazu muss man jetzt erst einmal einen Trainer finden. Es sind nur noch elf Tage bis zum Trainingsbeginn, am 8. Juli steht bereits ein Pokalspiel an. In diesem Verein ist sukzessiv vieles kaputt gemacht worden. Man hat jahrelang im Seniorenbereich über den Verhältnissen gelebt. Die ehemals gute Jugendabteilung ist völlig zusammengebrochen, es gibt nur noch drei Teams. Es ist schon ziemlich bitter, dass so etwas kurz vor dem hundertsten Jahr des Bestehens passiert.

Was sind Ihre persönlichen Pläne?

Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass ich zu Beginn einer Saison keinen Verein trainiere. Ich bin in jedem Fall bereit zu einer neuen Aufgabe. Aber ich weiß, dass derzeit alle Trainerpositionen besetzt sind und warte deshalb einfach ab.

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