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Wer wird Nachfolger von DBS-Nationaltrainer Breuer?
Ex-Profi Dietmar Schacht im engeren Kreis

Wird Schacht Breuers Nachfolger beim DBS?
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In die Nachfolgeregelung des zurückgetretenen DBS-Bundestrainers Willi Breuer kommt nach einem Bericht von fuba-net.de drei Tage vor Ende des Bewerbungsverfahrens langsam Bewegung. Nachdem der Deutsche Behindertensportverband (DBS) den Cheftrainerposten für die Fußball-Nationalmannschaft der Menschen mit geistiger Behinderung und Lernbehinderung Mitte Mai öffentlich ausgeschrieben hatte, gibt es nun nach Auskunft aus DBS-Kreisen drei Bewerbungen, die in eine engere Auswahl kommen. Unter Ihnen ist ein in Fußballkreisen durchaus bekannter Name.

Der 44-jährige Dietmar Schacht, ehemals Bundesligaprofi bei den Ruhrgebietsvereinen MSV Duisburg und Schalke 04 gab nach Recherchen von fuba-net.de am heutigen Dienstag seine Bewerbungsunterlagen am Sitz des Verbandes in Duisburg-Wedau ab. Schacht, der hauptberuflich als Trainer der Frauen-Bundesligamannschaft des SC 07 Bad Neuenahr tätig ist, verband den Termin mit einer Stippvisite beim Länderpokal der Fußballer mit geistiger Behinderung, der zurzeit in der Sportschule Wedau ausgetragen wird. Auf Anfrage von fuba-net.de bestätigte Schacht am Abend sein Interesse am Job des Nationaltrainers: „Es ist richtig. Ich gehöre zu den Kandidaten, die zur Auswahl stehen.“ Schacht sieht die Tätigkeit als besonders reizvolle Aufgabe gerade im Hinblick auf die bevorstehende Europameisterschaft 2008 in England. Ob die Wahl auf den ehemaligen Abwehrspieler, der in Fachkreisen als gradliniger Hardliner beschrieben wird, oder einen der zwei Mitbewerber fällt, bleibt bis mindestens Ende Juni offen. fuba-net.de erfuhr, dass sich neben Schacht auch der Landestrainer Fußball des Behindertensportverbandes Nordrhein-Westfalen (BSNW), Erwin Mischkin-Herbrügger, für das Amt beworben habe. Wer die dritte Person im Rennen um die vakante Stelle ist, wurde bislang nicht bekannt. Aus fußballerischer Sicht wäre Schacht ideal. Aufgrund seiner Trainertätigkeit beim Bundesligisten in Bad Neuenahr, die laut Schacht „überhaupt kein organisatorisches Problem – eher im Gegenteil“ mitbringt, wäre die Nähe zu professionellen Strukturen und auch zum DFB gewährleistet. Demgegenüber steht Mischkin-Herbrüggers Nähe zum Behindertensportverband verbunden mit pädagogischen Kompetenzen aufgrund seiner Haupttätigkeit in den Bielefelder Bodelschwing’schen Anstalten Bethel. Es scheint als stünde der DBS vor einer personellen Grundsatzentscheidung im begonnenen Reformprozess um eine Neuorientierung des Behindertenfußballs. Eine professionelle, leistungssportorientierte Ausrichtung steht einer eher strukturerhaltenden Option gegenüber. Vielleicht verkörpert der unbekannte Dritte am Ende beides und garantiert so einen Aufbruch in die Zukunft, die allen Beteiligten genügen kann. Ex-Coach Willi Breuer wird’s bei weiterhin „nur“ vier Lehrgängen im Jahr vermutlich egal sein. Über einen progressiven Ansatz würde er sich sicherlich dennoch freuen.

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