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Giovane Elber steht vor einem Abschied aus Lyon

Giovane Elber steht vor einem Abschied aus Lyon
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Die Tage von Giovane Elber bei Olympique Lyon scheinen gezählt. Der brasilianische Stürmer äußerte deutliche Wechselabsichten und kritisierte zudem die Führung des französischen Meisters vehement.

Giavane Elber, früherer Stürmerstar vom FC Bayern München, verlässt Olympique Lyon allem Anschein nach zum Saisonende. Der 32-Jährige brachte jetzt öffentlich seinen Unmut zum Ausdruck und kritisierte die Führung seines derzeitigen Arbeitgebers energisch. Seinen Abschied aus Lyon kündigte er bereits an: "Ich werde mich woanders umschauen. In Deutschland oder sonstwo im Ausland", erklärte Elber im Interview mit der Fachzeitung L'Equipe und will scheinbar seinen Rauswurf geradezu provozieren.

In Lyon reagierte die Spitze des Herbstmeisters unter Hinweis auf Elbers Verletzung mit dem Antrag auf eine Sondergenehmigung zur Verpflichtung eines weiteren Ausländers in der Winterpause. In diesem Fall könnte Elber seine Spielberechtigung für das Profi-Team von Lyon verlieren und wäre damit in den Champions-League-Duellen mit Bremen zum Zuschauen verurteilt.

Elbers München-Trip war Stein des Anstoßes

Grundsätzlich stehen die Zeichen auf Trennung. Zum großen Knall kam es, als die Olympique-Bosse erfuhren, dass Elber ohne ihr Wissen und damit auch ohne ihre Erlaubnis im vergangenen November nach München gereist war, um sich ein zweites Mal am verletzten Fuß operieren zu lassen. Der Brasilianer hatte drei Monate zuvor einen Bruch des unteren Wadenbeins sowie einen Bänderriss im Fuß erlitten und kann seitdem nicht spielen.

Elber wirft dem französischen Arzt, der ihn im August operiert hat, Fehlinformationen in der Rehabilitations-Phase vor. "Wäre ich nicht nach München gegangen, hätte ich wahrscheinlich meine Karriere beenden müssen."

Den Wunsch von Lyons Präsident Jean-Michel Aulas nach einer schriftlichen Entschuldigung beim Arzt weist Elber brüsk zurück: "Wir sind doch erwachsene Männer. Ich habe zugegeben, dass es ein Fehler war, den Klub nicht zu informieren. Aber es ging um meine Gesundheit, und die ist wichtiger als der Verein."

Elber wirft Olympique fehlende Professionalität vor

Dann wird der Ex-Stuttgarter noch giftiger: "Ich habe unserem Trainer Paul Le Guen mitgeteilt, dass die Reha-Maßnahmen in Lyon unmöglich durchzuführen waren. Ich wäre auch lieber bei meiner Familie geblieben, aber ich bin zwei- oder dreimal zum Trainingszentrum gefahren, und die Türen waren verschlossen. Das ist unglaublich. Das ist fehlende Professionalität. Lyon ist ein junger Verein, aber wenn sie eines Tages so groß wie die Bayern werden wollen, müssen sie noch einiges lernen."

Olympiques Pressesprecher Olivier Blanc konterte allerdings umgehend: "Niemand braucht Olympique Lyon Nachhilfe in Sachen Professionalität zu erteilen, und bestimmt kein Giovane Elber in seinem jetzigen Zustand."

"Ich will auch 2005 Meister werden"

Während der Brasilianer davon ausgeht, zum Rückrundenstart im Januar wieder spielen zu können ("Ich will auch 2005 Meister werden"), scheinen Lyons Verantwortliche daran zu zweifeln. Der Klub beantragte bei der Liga eine Ausnahmegenehmigung, im Winter den Brasilianer Nilmar verpflichten zu dürfen, obwohl sein Ausländerkontingent erschöpft ist. Die Liga hat Zustimmung signalisiert, falls Lyon sich verbindlich entscheidet, wer spielen wird - Nilmar oder Elber. Für den Verlierer der Auswahl bliebe nur noch ein Platz in der Reservemannschaft.

Doch ob als Stürmer oder als Zwangszuschauer - Elber hat großen Respekt vor Bremen und hätte sogar lieber gegen Real Madrid gespielt: "Die deutschen Klubs feiern eine starke Rückkehr auf die internationale Bühne. Und Werder hat in Johan Micoud, Ivan Klasnic oder Angelos Charisteas Spieler der Ausnahmeklasse. Das wird sehr schwierig."

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