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Beckenbauer: "Alle haben von WM profitiert"
"Image Deutschlands hat sich nachhaltig verbessert"

Beckenbauer: "Alle haben von WM profitiert"
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Das Sommermärchen 2006 sorgte neben ausgelassener Party-Stimmung und Fußball-Fieber auch für volle Kassen im Gastgeberland und einen zufriedenen "Kaiser" Franz Beckenbauer. "Es freut mich, dass alle von dieser WM profitiert haben. Wir hatten alle Glücksgötter des Universums auf unserer Seite", meinte OK-Chef Beckenbauer, braungebrannt und bestens gelaunt, am Freitag in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt. 2,86 Milliarden Euro wurden während des Turniers von den Fans ausgegeben, die gesamtwirtschaftliche Wirkung für das Bruttosozialprodukt bis 2008 macht sogar 3,88 Milliarden Euro aus.

Insgesamt kam es so zu Steuermehreinnahmen von 1,265 Milliarden Euro. Während der WM entstanden auch zahlreiche neue Jobs. Vor allem im Bereich Gaststättengewerbe, Handel und Dienstleistungen wurden bundesweit etwa 38.000 neue Arbeitsplätze für ein Jahr geschaffen. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziert und nun vom DFB vorgestellt wurde. "WM-Macher" Beckenbauer hob bei seiner Bilanz knapp ein Jahr nach dem Eröffnungsspiel in Berlin aber besonders die Außenwirkung des Sommermärchens hervor. "Es war ein friedliches Fest aller Kulturen. Wir wollten gute Gastgeber sein. Und ich denke, das haben wir geschafft. Die Sympathien sind jetzt auf deutscher Seite, das war vor der WM ja nicht immer so", meinte der "Kaiser" zufrieden.

Kann sich auch ein Jahr später noch über das Sommermärchen freuen: Franz Beckenbauer. (Foto: firo)

Auch DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt hat dank des so stimmungsvoll verlaufenen Weltturniers einen Imagewandel festgestellt. "Es war für uns alle ein überraschender Patriotismus. Die WM hat das Bild unseres Landes nachdrücklich verändert. Das internationale Feedback war überragend", berichtet Schmidt und war über die Abschluss-Bilanz sichtlich stolz: "Unsere Wünsche und Hoffnungen sind in vollem Umfang eingetreten", sagte der 65-Jährige, "wir haben erstklassige Stadien und eine gute Infrastruktur bekommen, das Image Deutschlands hat sich nachhaltig verbessert, und der DFB konnte seine Mitgliederzahl um 150.000 steigern." Bereits 1998 hatte der DFB eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um die wahrscheinlichen finanziellen Auswirkungen des Turniers in Deutschland zu untersuchen. "Wir konnten dem DFB bestätigen, dass die WM kein wirtschaftliches Riskio wird", sagte der für die Prognose verantwortliche Prof. Bernd Rahmann.

Die tatsächlichen Ergebnisse haben die Erwartungen aber noch übertroffen. "Wir können mit Genugtuung konstatieren, dass die Investitionen des Bundes beim Stadionbau durch die erzielte gesamtwirtschaftliche Wirkung voll ausgeglichen wurden", sagte Schmidt. Etwa 800 Millionen Euro hatte der Bund in Stadien investiert.

Grundlage der Studie unter Leitung von Prof. Holger Preuß von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz war ein Fragebogen, der während der WM an deutsche und ausländische Fußballfans verteilt worden war. 9456 Bögen wurden ausgewertet und stellen damit eine demoskopisch verlässliche Basis für die Umfrage dar.

Hauptgrund für den Geldfluss waren die insgesamt rund 1,3 Millionen ausländischen Besucher, von denen 390.000 die Stadien besuchten. 923.000 feierten bei Fanfesten und Public Viewings, knapp 21 Prozent von ihnen kamen nur wegen der WM nach Deutschland und trugen mit rund einer Milliarde Euro zum Geldfluss bei. 300.000 Euro kamen durch deutsche "Urlaubsverzichter" in die Kassen, die ihr Geld bei der WM ausgaben, statt im Ausland Ferien zu machen.

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