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Ullrich muss um Olympia-Gold 2000 bangen
IOC-Reaktion auf Telekom-Skandal

Ullrich muss um Olympia-Gold 2000 bangen
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Jan Ullrich muss jetzt auch um sein Olympia-Gold von 2000 bangen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat sich am Mittwoch in den Dopingskandal um das frühere Telekom-Team eingeschaltet und eine Disziplinarkommission unter dem Schweizer Denis Oswald berufen. Sollte der Toursieger von 1997 der Manipulation auf olympischem Territorium überführt werden, würden ihm der Sieg im Straßenrennen von Sydney sowie die dort gewonnene Silbermedaille im Zeitfahren aberkannt. Gleiches gilt für seine damaligen Telekom-Kollegen Alexander Winokurow (Kasachstan) und Andreas Klöden, die im Straßenrennen Silber und Bronze holten.

Auch gegen den Freiburger Olympiaarzt Georg Huber wird durch das IOC wegen möglicher Verstöße gegen die Antidoping-Regeln ermittelt. Der Kommission gehören neben Oswald die weiteren Exekutivmitglieder Sergej Bubka (Ukraine) und Gunilla Lindberg (Schweden) an. IOC-Vize Thomas Bach begrüßte als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) die Entscheidung: `Wir befürworten jede Maßnahme, die zur Aufklärung beitragen kann und werden eng mit dem IOC zusammenarbeiten.´ Huber wurde vom DOSB bereits aus dem Peking-Aufgebot 2008 gestrichen. Ihm droht eine lebenslange Sperre für Olympia.

Foto: firo.

Die Enthüllungen der letzten Tage seien `enttäuschend und besorgniserregend´, hieß es in der offiziellen Mitteilung aus Lausanne. Der Kampf gegen Doping sei von oberster Priorität für das IOC und seine `Null-Toleranz-Politik´. Man sei nach den zahlreichen Epo-Geständnisse früherer Telekom-Fahrer deshalb verpflichtet, jede eventuelle Auswirkung der Vorgänge auf den Verlauf Olympischer Spiele zu durchleuchten. Deshalb sind auch Klöden und Winokurow betroffen. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Disziplinarkommission im Fall Ullrich auch auf die Erkenntnisse der spanischen Behörden in der `Operacion Puerto´ zugreifen wird, sobald diese freigegeben werden. Sie wird ihre Ergebnisse der IOC-Exekutive vorlegen, die dann über mögliche Strafen entscheidet.

Der 33-jährige Deutsche soll laut Akten zumindest seit 2004 mit dem Dopingarzt Eufemiano Fuentes in Verbindung gestanden haben. 4,5 Liter in Madrid beschlagnahmtes Blut stammen laut DNA-Vergleich von Ullrich. Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt gegen ihn. Der gebürtige Rostocker bestreitet weiter jedes Doping. Er hatte im Februar seine Karriere beendet, nachdem er kein neues Team gefunden hatte. Ullrich lebt in Scherzingen in der Schweiz. Gegen die Weitergabe von Unterlagen, die bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt wurden, an die Bonner Staatsanwaltschaft haben seine Anwälte erneut Einspruch eingelegt.

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