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Polizisten nach St. Pauli-Aufstieg verletzt
St. Paulis Fußball-Piraten `Back from hell´

Polizisten nach St. Pauli-Aufstieg verletzt
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`Back from hell´ - der Aufdruck auf den schweißdurchnässten und biergetränkten Aufstiegs-T-Shirts brachte die Stimmung beim FC St. Pauli und seinen Fans auf den Punkt. Nach exakt vier Jahren Drittklassigkeit weht wieder die Totenkopffahne über dem Bundesliga-Unterhaus. Mit einem 2:2 (1:1) gegen Dynamo Dresden enterten die braun-weißen Fußball-Piraten endgültig die zweite Liga.

Nach dem erlösenden Abpfiff kugelten die Kiez-Kicker ausgelassen wie kleine Kinder über den Rasen des mit 15.300 Zuschauern seit Monaten ausverkauften Millerntor-Stadions, genossen Bier und ein spektakuläres Feuerwerk. Ab Mitternacht dann wurde vor 20.000 weiteren Fans auf dem Balkon vom Theater `Schmidt´s Tivoli´, im Besitz von Präsident Corny Littmann, bis in den frühen Morgen getanzt, gelacht und gesungen.

Dort auf dem Spielbudenplatz hatten St. Pauli-Anhänger ohne Eintrittskarte das Spiel auf einer Großbildleinwand verfolgt. `Bis zur letzten Sekunde hatte ich Angst, dass noch was schief gehen könnte. Dieses irre Erlebnis haben sich die Jungs erarbeitet, sie haben es sich verdient´, sagte Trainer Holger Stanislawski, einen Aufstiegsring mit Gravur am Finger. Der 37-Jährige, 1995 und 2001 als Spieler mit St. Pauli in die Bundesliga aufgestiegen, steht kurz vor einer Vertragsverlängerung, denn: Stanislawski übernahm den hanseatischen Kult-Klub kurz vor Ende der Hinrunde als Nachfolger von Coach Andreas Bergmann auf dem zwölften Tabellenplatz und führte ihn mit 40 Punkten aus 19 Spielen zurück in Liga zwei.

Und als die Kiez-Kicker ein Transparent mit der Aufschrift `Eine neue Liga ist wie ein neues Leben´ entrollten, bekam sogar Klubboss Littmann feuchte Augen. `Endlich sind wir raus aus der dritten Liga. Ich bin restlos begeistert und überzeugt davon, dass diese Truppe auch in der zweiten Liga bestehen wird.´ Pünktlich zum Aufstieg verbessern sich auch die Rahmenbedingungen für den Kampf um den Klassenerhalt. Bis zum Saisonstart am zweiten August-Wochenende soll die erste von vier neuen Tribünen des Millerntor-Stadions weitgehend fertiggestellt sein.

Bis 2014, so ist es geplant, wird die arg in die Jahre gekommene Arena grundsaniert und auf eine Kapazität von 30.000 Plätzen erweitert. Die grundsätzlich fröhliche Stimmung auf dem Heiligengeistfeld wurde allerdings von Ausschreitungen getrübt. Rivalisierende Fangruppen bewarfen sich nach der Partie mit Bierflaschen und Steinen. Trotz des Einsatzes von drei Wasserwerfern wurden mehrere Polizisten leicht verletzt, auch einige der vorläufig festgenommenen Randalierer mussten ärztlich behandelt werden.

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