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RWE: Frauen-WM mit DFB im Rücken als Trumpf-Ass
Hempelmann ist gewiefter Taktiker

RWE: Frauen-WM mit DFB im Rücken als Trumpf-Ass
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Der finale Stimulus! Präsident Rolf Hempelmann, seit 1998 inthronisiert, droht mit der Niederlegung seines Amtes, wenn bis zum 30. Juni, dem Tag der Jahreshauptversammlung, keine Zusage für das neue Stadion vorliegt - unabhängig von der Sportlichen Lage. "Es geht um das sich dauerhafte Behaupten im Profifußball", erklärt Hempelmann, "ohne das Stadion hat RWE keine Chance." Weitere Hintergründe: Es gibt natürlich die Bewerbung der Stadt Essen als Austragungsort der Frauen-WM 2011 in Essen, RWE nimmt dieses Argument gerne auf, Basis eines WM-Stadions ist das rot-weisse Konzept, im neuen Runde könnte dann auch Frauen-Bundesligist SG Schönebeck (Titel bis 2011 angestrebt) zocken.

Andererseits wird darüber gesprochen, dass zum Beispiel der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, der seit dem 1. Februar 2003 amtierende Holländer Henricus Josephus Maria Roels, genannt "Harry", kein erklärter Freund des Sportsponsorings ist, wovon beispielsweise Bayer Leverkusen ein Trauerlied singen kann. Ein Hemmschuh beim Arena-Konzept. Am 31. Januar 2008 wird Roels Ruheständler. Seit dem 21. Februar 2007 sein designierter Nachfolger: Dr. Jürgen Großmann.

Foto: firo.

Der - seit 1993 Eigentümer und seit 2006 Aufsichtsratsvorsitzender der Georgsmarienhütte GmbH (Osnabrück) - wird bereits ab November 2007 einfaches Mitglied des Vorstandes - und tickt völlig anders. Wie gesagt, die Frauen-WM soll nach Deutschland, die Entscheidung kommt im August, an der Votierung für die Bundesrepublik gibt es wenig Zweifel. Der große DFB steht im Hintergrund - dieses Stadion wird nicht mehr scheitern, so Insider. Tatsache: Hempelmann ist ein Taktiker, warum auch nicht?

Hempelmann hörte "grundsätzliche Aussagen aus den Unternehmens-Bereichen", dass man bei einer sicheren Zweitligazugehörigkeit beim Thema Stadion nach vorne gegangen wäre. Dieses Argument muss sich abgeschminkt werden! Hempelmann: "Ich habe schon seit einigen Monaten, das wird nicht unbedingt immer richtig zitiert, zwei Dinge gesagt. Zum einen, dass ich für die Partner Verständnis habe, was diese Position betrifft. Ich denke, wer ein bisschen in der Welt steht, weiß, dass es klug ist, so was zu sagen." Gleichzeitig hat der SPD-Politiker aber auch zum Ausdruck gebracht, "dass ich hoffe, dass die Einsicht in den Unternehmen wächst, dass wir hier keine Köpenikiade in Essen veranstalten dürfen." Alles nach dem Motto, erst der sportliche Erfolg, dann das Stadion.

Hempelmann: "Wir müssen den Spieß umdrehen, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für langfristigen sportlichen Erfolg legen, das so zeitnah wie möglich." Und diese gewünschte Basis beinhaltet ein wettbewerbsfähiges Stadion. Hempelmann rechnet vor: "Man muss sich einmal vorstellen. Wenn wir bei uns 15000 Zuschauer im Schnitt haben, dann ist das so, als wenn in Duisburg 5000 oder 6000 sind." Das ist die Durchschnittseinnahme in einer Arena mit nur 3500 Sitzplätzen und so wenig Komfort, wie es nun einmal das Georg Melches-Stadion hat. Hempelmann: "Das macht wohl sehr plastisch klar, wie wichtig das Projekt ist." In einer Metropole, die den Titel "Kulturhauptstadt 2010" stolz trägt - und sich auch so verhalten sollte!

Hempelmann: "Es gehört zur sozialen Symetrie, vielleicht auch zur kulturellen Symetrie. Jetzt muss Flagge gezeigt werden, jetzt muss zum einhundert Jahre alt gewordenen Club gestanden werden." Wie gesagt, der 30. Juni soll die "Dead-Line" sein. "Dann will ich ein klares Signal. Ansonsten stelle ich meinen Posten zur Verfügung, dann habe auch ich keine Möglichkeit mehr. Wenn wir es über kurz oder lang nicht hinkriegen, ein Stadion zu bauen, muss ich diesen Job nicht mehr machen." Hempelmann ist ein Taktiker, der weiß, wann er die richtige Spitze zu setzen hat, alles auch mit dem passenden Zungenschlag: "Dann habe ich auch keinen Bock mehr."

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