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Blatter bringt Deutschland für WM 2010 ins Spiel
Diskussion um den Standort Südafrika

Blatter bringt Deutschland für WM 2010 ins Spiel
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Erneut sorgt FIFA-Präsident Joseph S. Blatter für Verwirrung um die WM 2010 in Südafrika. Bei einem Gespräch mit internationalen Medienvertretern am Dienstag in Zürich erklärte der Schweizer Chef des Weltverbandes, dass Deutschland erste Wahl als möglicher Ersatzausrichter aufgrund der stimmungsvollen und gelungenen WM 2006 sei. Gleichzeitig betonte allerdings Blatter, dass er fest davon ausgehen, dass in drei Jahren die erste WM-Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent wie geplant in Südafrika durchgeführt werden könne.

Der deutsche WM-OK-Präsident Franz Beckenbauer hatte allerdings immer wieder erklärt, dass Deutschland keine Ambitionen hege, 2010 erneut WM-Gastgeber zu sein. Zudem gibt es innerhalb der FIFA keine große Unterstützung für eine neuerliche deutsche WM-Gastgeberrolle. Deutschland war 1974 und 2006 WM-Austragungsland. Bereits Anfang des Monats hatte Blatter die Diskussion um einen möglichen Entzug der WM-Gastgeberrolle Südafrikas angeheizt. "Es gibt auch noch andere Länder, die morgen oder in zwei Tagen oder in zwei Monaten in der Lage wären, eine WM zu organisieren", sagte Blatter auf die Frage, ob England oder Australien für Südafrika einspringen könnten. Außerdem erwähnte Blatter die USA, Mexiko, Japan und Spanien als mögliche neue WM-Austragungsstätten. Es gebe viele Länder, die als Ersatzgastgeber infrage kommen, so Blatter.

Einen Tag später folgte der Salto rückwärts des FIFA-Chefs. "Die WM wird in Südafrika stattfinden. Ich habe keine Zweifel. Der Plan B ist Südafrika, Plan C ist Südafrika", sagte der Walliser. Die Politik Blatters in Bezug auf Südafrika erscheint immer nebulöser. Eigentlich steht Blatter hundertprozentig hinter Südafrika, allerdings halten sich nach wie vor hartnäckig Gerüchte über Probleme in der Kap-Republik. Die FIFA hatte DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt sogar zum "Sonderbotschafter" der FIFA für den WM-Gastgeber am Kap der Guten Hoffnung bestimmt.

Die hohe Kriminalitätsrate in Südafrika sowie Schwierigkeiten bei den Stadionbauten und der Infrastruktur hatten immer wieder dazu geführt, dass über eine Verlegung der WM 2010 in ein anderes Land spekuliert wird. Dennoch betonte Blatter, dass es nur klug sei, nach Alternativen Ausschau zu halten, falls der Gastgeber von unvorhersehbaren Desastern, wie etwa Naturkatastrophen, heimgesucht werde. Blatter äußerte sich am Dienstag auch zu seiner voraussichtlichen dritten Amtszeit. Der Eidgenosse steht beim FIFA-Kongress Ende des Monats in Zürich als einziger Kandidat vor seiner Wiederwahl. Der 71-Jährige war am 8. Juni 1998 in Paris zum achten FIFA-Präsidenten gewählt worden. Vier Jahre später bestätigten ihn die Verbände in Seoul in seinem Amt. Bei den ersten beiden Wahlen musste er sich in Kampfabstimmungen gegen Lennart Johansson (Schweden/1998) bzw. Issa Hayatou (Kamerun/2002) durchsetzen. Zuletzt hatte Blatter auch eine Kandidatur für eine vierte Wahlperiode nicht ausgeschlossen. Ursprünglich hatte der Schweizer bei seiner ersten Wahl dafür plädiert, dass ein Präsident spätestens nach acht Jahren den Stab weitergeben müsse.

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