Startseite » Fußball » 1. Bundesliga

Hannover und Cottbus winkt Europa am Horizont
"Wir wollen den siebten Platz angehen"

Hannover und Cottbus winkt Europa am Horizont
RB Leipzig
RB Leipzig Logo
15:30
Borussia Dortmund Logo
Borussia Dortmund
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Die Abstiegsangst ist überwunden, jetzt soll es für Hannover 96 und den FC Energie Cottbus Richtung Europa gehen. Nach dem vorzeitigen Klassenerhalt in der Bundesliga greifen beide Teams im Freitagsspiel des 32. Spieltages (20.30 Uhr) einen UI-Cup-Platz an. "Wir wollen den siebten Platz angehen. Man sollte sich immer das nächsthöhere Ziel setzen", sagt Hannovers Trainer Dieter Hecking.

Bei den Lausitzern verbietet Trainer Petrik Sander zwar öffentliches Träumen von internationalen Fußball-Abenden, doch dagegen wehren würde er sich nicht: "Unser großes Ziel haben wir erreicht. Alles was jetzt folgt, ist die Kür." Seine Spieler werden jetzt sicher nicht als Urlauber durch die Gegend fahren, sondern "volle Pulle spielen", erklärt der 46-Jährige.

Mit einem Sieg würde sowohl Cottbus als auch Hannover (jeweils 41 Punkte) zumindest vorläufig an Hertha BSC Berlin auf Platz sieben vorbeiziehen, der aller Wahrscheinlichkeit nach für die Teilnahme am UI-Cup ausreicht. Zudem würde der Sieger vorübergehend bis auf einen Punkt an die direkte UEFA-Cup-Qualifikation heranrücken. Doch Hecking warnt sein Team vor dem Gast: "Cottbus arbeitet und spielt als Kollektiv Fußball. Das ist ihre Stärke." Aber außerhalb des Platzes bröckelt bei Energie der Zusammenhalt. "Architekt" Sander sieht sein Cottbuser "Fußball-Wunder" angesichts der Wechsel-Spekulationen um seine Leistungsträger in Gefahr und droht: "Wenn es zu einem Ausverkauf kommt, dann muss ich mir meine Gedanken machen." Mit dieser Aussage am Mittwoch sorgte er in der ansonsten beschaulichen Lausitz für mächtig Wirbel.

Präsident Ulrich Lepsch ist bemüht, die Wogen zu glätten. Sander habe ihm in einem Telefonat glaubhaft versichert, dass er nicht an Rücktritt denke. "Petrik meinte damit, dass er sich bei einem möglichen Verkauf eines Spielers Gedanken um einen Ersatz machen müsste", so Lepsch. Doch die Aussage Sanders (Vertrag bis 2008) lässt mehr Raum für Spekulationen, als es der Präsident vermitteln will. Sander lässt als gefeierter Erfolgs-Trainer die Muskeln spielen. Wohl wissend, dass bei einem Verkauf der rumänischen Top-Spieler Sergiu Radu und Vlad Munteanu (zusammen 24 Saisontore), an denen mehrere Bundesligavereine und Klubs aus England interessiert sind, der Klassenerhalt im nächsten Jahr einer Herkules-Aufgabe gleicht. Manager Steffen Heidrich betonte, dass es einen Ausverkauf nicht geben werde: "Wir wollen das Team verstärken, nicht schwächen." Wenn überhaupt, dann werde man nur einen der beiden Rumänen für ein "hohes Schmerzensgeld" abgeben. Doch diesen Widerspruch prangert Sander an: "Es stört mich, wenn auf der einen Seite gesagt wird, man wolle das Team zusammenhalten und auf der anderen Seite von einer Schmerzgrenze gesprochen wird."

Der schwierige Spagat zwischen wirtschaftlicher Konsolidierung und sportlicher Perspektive scheint bei den Hannoveranern besser zu klappen. So wurde der bislang von Slavia Sofia ausgeliehene Bulgare Tschawdar Jankow für eine Ablöse von 1,1 Millionen Euro vier weitere Jahre unter Vertrag genommen. Außerdem steht nach wie vor Stürmer Mikael Forssell auf der Einkaufsliste der Niedersachsen.

Gegen Cottbus vertraut Hecking der Startelf, die beim FSV Mainz 05 (2:1) den Klassenerhalt perfekt gemacht hat, Angreifer Thomas Brdaric ist nach überstandener Knie-Operation Joker. Bei Energie ist Munteanu gelbgesperrt, für ihn rückt entweder Daniel Ziebig oder Ervin Skela in die Mannschaft.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel