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Heidfeld belebt Formel-1-Mythos
Erste Formel 1-Fahrt durch "Grüne Hölle" seit 1976

Heidfeld belebt Formel-1-Mythos
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Nick Heidfeld sorgte für Nostalgie auf dem Nürburgring. Der Mönchengladbacher hatte nach dem "heißen Ritt" über die Nordschleife den Helm noch nicht abgenommen, da sprudelte es aus dem sonst so zurückhaltenden BMW-Piloten heraus. "Einfach nur geil - sensationell", sagte Heidfeld zu seinem Motorsportdirektor Mario Theissen, der von dem historischen Moment ebenfalls überwältigt war. Mit der ersten Fahrt eines Formel-1-Autos auf der legendären alten Streckenvariante des Nürburgrings haben "Quick Nick" und BMW den Mythos der "Grünen Hölle" für ein paar Minuten wiederbelebt.

Und viele der rund 45.000 begeisterten Zuschauer fühlten sich laut Heidfeld "bestimmt in die guten alten Zeiten versetzt", als noch Juan Manuel Fangio, Jackie Stewart oder Niki Lauda am Ring um WM-Punkte kämpften.

"Es war unbeschreiblich. Eine herausragende Sache für mich, etwas, was ich mein ganzes Leben lang mitnehmen werde", sagte Heidfeld, nachdem er in einem BMW-Sauber F1.06 drei Runden auf der 20,8 Kilometer langen Traditionsstrecke gedreht hatte: "Am liebsten hätte ich den Tank komplett leer gefahren. Und ich würde es jederzeit wieder machen. Ich hatte es mir schon vorher schön vorgestellt, auf der Nordschleife zu fahren. Aber es war noch besser, als ich es erwartet hatte. Diese Strecke ist die schönste der Welt."

Heidfeld: "Es war unbeschreiblich." (Foto: firo)

Seit dem Rennen mit Niki Laudas Feuerunfall am 1. August 1976 hatte kein Formel-1-Auto mehr die Berg- und Talbahn in der Eifel mit ihren 73 Kurven unter die Räder genommen, bis bei BMW die zunächst verrückte Idee entstand, dort noch einmal zu fahren. "Die Idee war leider nicht von mir. Aber als ich davon gehört habe, war mir gleich klar: Das machen wir", sagte Theissen. Heidfeld, der am Nürburgring einst als Kind das Fahrradfahren lernte, hatte fast ein Jahr gezittert, dass es wirklich klappt.

Große Modifikationen am Auto nahm BMW nicht vor. Drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit, dazu maximaler Abtrieb - das musste reichen. Und es reichte, denn trotz der wegen der Testbeschränkung verordneten "Demonstrationsreifen" und reduzierter Motordrehzahl ließ es Heidfeld richtig fliegen. "Ich bin mit jeder Runde ein bisschen schneller und flüssiger gefahren", sagte der 29-Jährige: "Ich musste mich bremsen, weil ich mich im Auto so wohl gefühlt habe." Er hatte während der ganzen Fahrt - "nur drei Runden, aber immerhin 60 Kilometer" - lediglich eine Sorge: "Dass die Kameras funktionieren und ich mir das noch ein paar Mal anschauen kann."

BMW hatte die Aktion lediglich als Hommage an den Nürburgring und die Fans (Theissen: "Ich hoffe, dass viele von denen, die heute hier waren, auch in Zukunft zur Nordschleife kommen") verstanden. Der Rundenrekord war nicht das Ziel. Geknackt hat ihn "Quick Nick" dennoch - zumindest inoffiziell. Als erster Fahrer umrundete er die alte 20,8 Kilometer lange alte Nordschleife in weniger als sechs Minuten: in handgestoppten 5:58 Minuten. Die offizielle Bestmarke stellte Stefan Bellof 1983 in 6:25,91 in einem Porsche 956 auf.

Besonders fasziniert hat Heidfeld, der am Bergwerk und auf der Döttinger Höhe richtig durchgeschüttelt wurde ("Da sah man in der dritten Runde schon Spuren vom Unterboden"), aber eine ganz simple Linkskurve. "Das speziellste für mich war, von der GP-Strecke links auf die Nordschleife abzubiegen, wo ich schon hunderte Male rechts weitergefahren bin", sagte Heidfeld, für den "zu vielen schönen Kindheitserinnerungen und Rennerfolgen nun ein besonderes Erlebnis dazugekommen" ist: "Mit einem Formel-1-Auto auf der Nordschleife - dafür gibt es keine Steigerung mehr. Das war ein Höhepunkt meiner Karriere."

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