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Russland brennt bei WM ohne Stars auf Gold
Zahlreiche internationale Superstars nur an den Bildschirmen dabei

Russland brennt bei WM ohne Stars auf Gold
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Die Eishockey-Weltmeisterschaft hat ihren Namen in diesem Jahr kaum verdient. Wenn am heutigen Freitag in Moskau das erste Bully erfolgt, sind zahlreiche internationale Superstars nur an den Bildschirmen zu Hause dabei. NHL-Scorerkönig Sidney Crosby sagte die Teilnahme an der 71. WM (bis 13. Mai) wegen eines Fußbruchs ab. Besonders hart traf es Titelverteidiger Schweden.

Bei Trainer Bengt-Ake Gustafsson, der die "Tre Kronor" im vergangenen Jahr zum goldenen Double bei Olympia und WM führte, stand das Telefon nicht still. Kapitän Mats Sundin, der mit den Toronto Maple Leafs die NHL-Play-offs verpasste, meldete sich ebenso ab wie Stürmerstar Peter Forsberg.

"Es war eine lange, harte Saison. Es hat keinen Sinn hinzufliegen, wenn ich nichts zulegen kann", sagte der 33-Jährige, der vor 14 Monaten in Turin sein zweites olympisches Gold nach 1994 gewonnen hatte. Forsberg war mit den Nashville Predators an den San Jose Sharks mit den deutschen Nationalspielern Christian Ehrhoff und Marcel Goc gescheitert. Auch Fredrik Modin, P.J. Axelsson und Daniel Tjärnqvist gaben Gustafsson einen Korb.

Andy Murray erging es nicht besser. Der frühere Trainer der Berliner Eisbären soll Kanada wie schon 1997 und 2003 zum WM-Titel führen, doch die besten Spieler fehlen. Jungstar Crosby überraschte nach dem Play-off-Aus mit den Pittsburgh Penguins die Nation, als er erklärte, seit fünf Wochen mit einem gebrochenen Fuß gespielt zu haben. "Es wäre eine tolle Sache gewesen, für Team Canada zu spielen", sagte der 19-Jährige, der im Vorjahr in Lettland mit acht Toren und acht Assists Scorerkönig geworden war. Bereits am 16. März hatte "Sid the Kid" die Verletzung erlitten, als er einen Schuss abblockte. Danach spielte er mit gebrochenem Fuß noch in den 16 Partien und verbuchte immerhin acht Treffer und elf Vorlagen.

Nach dem Play-off-Aus mit den Dallas Stars sagten auch Stürmer Brenden Morrow und Torhüter Marty Turco ab. "Ich würde gerne mein Land vertreten, aber mein Körper macht nicht mit", sagte Morrow, der nach dem sechsten Achtelfinale gegen die Vancouver Canucks verletzt vom Eis gehumpelt war. "Die WM kann ich noch nicht mal auf meinem Radar erkennen", meinte Turco.

Selbst beim Gastgeber Russland will nicht jeder spielen. Die Altstars Sergej Fedorow und Nikolaj Chabibulin lehnten die Einladung von Trainer Wjatscheslaw Bykow ab. Der Coach erlaubte sich dennoch den Luxus, Stürmer Alexander Semin von den Washington Capitals aus dem Kader zu werfen, weil er zu spät zum ersten Training kam. Nachdem bei der letzten Heim-WM 2000 in St. Petersburg die mit allen NHL-Stars gespickte "Sbornaja" mit Platz elf ein Debakel erlebte, soll diesmal die Mischung aus Nordamerika-Legionären und Profis der heimischen Superliga stimmen. "Der Hauptteil sollte aus der russischen Liga kommen. Wer nach Übersee abgewandert ist, ist von der Heimat abgeschnitten. Er besitzt eine ganze andere Psychologie", sagte Trainerlegende Viktor Tichonow.

Bykow soll Russland nach 14 Jahren endlich wieder WM-Gold bescheren und den Heimfluch bei Eishockey-Weltmeisterschaften beenden. Ein gutes Omen: 1986, als die damalige Sowjetunion mit ihren Superstars Wjatscheslaw Fetisow, Alexej Kasatonow, Wladimir Krutow, Igor Larionow und Sergej Makarow in Moskau als letzter Gastgeber triumphierte, erzielte Bykow beim entscheidenden 3:2 gegen Schweden das Siegtor.

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