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DEB-Auswahl verpatzt WM-Generalprobe
Höchste Niederlage seit Turin 2006

DEB-Auswahl verpatzt WM-Generalprobe
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Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die Generalprobe für die WM in Russland gründlich verpatzt. Das Team von Bundestrainer Uwe Krupp kassierte eine Woche vor dem WM-Auftakt gegen Rekordweltmeister Kanada ein klares 1:5 (0:1, 0:3, 1:1) beim Erzrivalen Schweiz und damit die höchste Niederlage seit 14 Monaten. Bei den Olympischen Winterspielen in Turin hatte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) am 16. Februar 2006 gegen Kanada ebenfalls 1:5 verloren.

Nur 45 Stunden nach dem ersten Sieg gegen die Schweiz seit beinahe drei Jahren (3:2) besiegelten drei Gegentore innerhalb von drei Minuten die zweite deutsche Niederlage in der heißen Phase der WM-Vorbereitung. Julien Sprunger (28.), Duri Camichel und Romano Lemm (beide 31.) benötigten nur 179 Sekunden, um die Begegnung im Eiltempo zu entscheiden.

Thibaut Monnet (15./51.) traf zudem gleich zweimal für den Olympia-Sechsten. Auf der anderen Seite bezwang vor 5071 Zuschauern nur Yannic Seidenberg vom ERC Ingolstadt (49.) den starken NHL-Goalie David Aebischer (Montreal Canadiens). Bereits Mitte des zweiten Drittels mussten die deutschen Kufencracks, die weiterhin ohne ein halbes Dutzend verletzter Stammspieler und jegliche NHL-Legionäre auskommen mussten, dem immensen Kräfteverschleiß Tribut zollen. Die Härte der Vorbereitung und überflüssige Strafzeiten im ersten Spielabschnitt machten sich bemerkbar, Torhüter Oliver Jonas war an allen Gegentoren schuldlos.

Die Schweizer, die 2009 WM-Gastgeber sind, waren immer einen Schritt schneller an der Scheibe und setzten alles daran, sich für die knappe Niederlage am Donnerstag zu rehabilitieren. Krupp konnte im zweiten Duell mit den Eidgenossen auf ein nachgereistes Meister-Trio von Adler Mannheim setzen. Christoph Ullmann, Martin Ancicka und Felix Petermann rückten in den Kader, dafür schickte Krupp die Verteidiger Lasse Kopitz (Kölner Haie) und Steffen Tölzer (Augsburger Panther) sowie die Stürmer Patrick Buzas (Augsburg) und Tobias Wörle (Frankfurt Lions) nach Hause.

Nach dem Spiel musste der einzige deutsche Stanley-Cup-Sieger noch zwei weitere Spieler aus dem WM-Aufgebot streichen, da er nur mit 25 Spielern nach Moskau fliegen will. Sollten kurzfristig noch NHL-Profis zur Verfügung stehen, müsste der Bundestrainer weitere Spieler enttäuschen. Geschont wurde auch am Samstag noch Petr Fical von Vizemeister Nürnberg Ice Tigers (Sprunggelenkverletzung), der am Dienstag pünktlich zur Abreise nach Moskau zum Team stoßen wird. Am Morgen hatte Krupp überraschend noch zu einer Generalabrechnung mit dem deutschen Eishockey ausgeholt. `Ich glaube, dass die Zeit kommt, in der wir aussterben - wenn keine Veränderungen passieren. Mit dem jetzigen Modell werden wir nicht in der Lage sein, uns lange zu halten´, sagte Krupp in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

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