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Adler Mannheim will perfekte Saison abliefern
"Wir haben unsere ersten beiden Ziele erreicht"

Adler Mannheim will perfekte Saison abliefern
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Heute Abend (19.30 Uhr/live bei Premiere) starten die Finalspiele der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Adler Mannheim und den Sinupret Ice Tigers Nürnberg in die erste Runde. Deutlicher könnten die Rollen dabei nicht verteilt sein: Der DEL-Rekordmeister mit dem größten Etat und dem teuersten und üppigsten Kader trifft auf den Außenseiter, der in ungewohnte Regionen vorgestoßen ist. Im Finale um die 87. deutsche Eishockey-Meisterschaft ist sich der Vorrundenprimus aus Mannheim seiner Stärke bewusst.

"Wir haben unsere ersten beiden Ziele erreicht, sind Pokalsieger und Vorrundenerster geworden. Jetzt wollen wir auch das Wichtigste schaffen und Meister werden", sagt Trainer Greg Poss vor dem ersten Endspiel der "best of five"-Serie in der mit 13.600 Zuschauern ausverkauften Mannheimer Arena. Der ehemalige Bundestrainer hat nach dem Verpassen der Play-offs im vergangenen Jahr alles getan, um das große Ziel zu verwirklichen. Schon lange vor der Konkurrenz bat er die Spieler zum Sommertraining. Jetzt, in der entscheidenden Phase der Saison, zahlen sich Tempo, Kondition und läuferische Klasse der Mannheimer aus. Sieben Siege in den acht Play-off-Spielen gegen die überforderten Rivalen Frankfurt Lions und Kölner Haie sprechen eine deutliche Sprache.

"Die besten Voraussetzungen in ganz Europa" findet Poss, der seinen ersten Meistertitel anpeilt, in Mannheim vor. Acht Millionen Euro beträgt das Budget, das dank der großzügigen Unterstützung des Software-Milliardärs Dietmar Hopp in der DEL konkurrenzlos ist. So wurden vor der Saison einfach 18 neue Spieler verpflichtet; so konnte Manager Marcus Kuhl mitten in der Saison für den an einem Hirntumor erkrankten Nationaltorwart Robert Müller in dem NHL-erfahrenen US-Amerikaner Jean-Marc Pelletier erstklassigen und teuren Ersatz verpflichten. Davon kann man in Nürnberg nur träumen. Mit 4,6 Millionen Euro müssen die fränkischen "Eistiger" auskommen, die vor einem Jahr mit Verbindlichkeiten von angeblich 1,5 Millionen Euro praktisch zahlungsunfähig waren. Und die Play-offs waren für die Nürnberger bis vor kurzem ein ganz dunkles Kapitel. Sechsmal nacheinander scheiterten sie im Viertelfinale, meist als Favorit. Diese schwarze Serie, an der von 2003 bis 2005 auch der jetzige Gegner Poss als Nürnberger Trainer beteiligt war, ist Vergangenheit. Doch mit dem zweiten Einzug ins Finale nach 1999 - auch gegen Mannheim - ist der Hunger des Außenseiters noch nicht gestillt. "Wir wollen noch mehr", sagt Nationalspieler Petr Fical, mit sechs Treffern bester Play-off-Torschütze der Franken.

"Nürnberg hat nichts zu verlieren", sagt Bundestrainer Uwe Krupp, der dem Vorrundendritten eine Überraschung zutraut: "Wenn sie sich nicht mit dem Erreichten zufrieden geben, sondern sagen: Jetzt hauen wir auch den nächsten weg, dann wird es eng für Mannheim." Die Adler seien zwar die stärkere Mannschaft, "aber wenn sie mal verlieren, dann werden sie auch nervös." Entscheidend könnte das Duell der Torhüter werden. Pelletier und sein Nürnberger Kontrahent Jean-Francois Labbe, die schon in der Hauptrunde zu den besten Goalies der Liga zählten, liefen in den Play-offs zu großer Form auf. Der Mannheimer Schlussmann ließ in acht Spielen nur 18 Tore zu und wehrte 92,24 Prozent der Schüsse ab, der Nürnberger brachte es gar auf eine Fangquote von 93,39. "Wenn Labbe so weiter spielt, könnte das entscheidend sein", sagt Krupp.

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