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MSV Duisburg im Test
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MSV Duisburg im Test
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[b]Abwehr[/b] Die einstige Souveränität, die den MSV gerade in der Hinrunde stark machte und nur eine Niederlage bescherte, hat die Defensive mittlerweile eingebüßt. Nach der Pleite in Freiburg und drei Heimniederlagen in Folge wackelt der Verbund mächtig. Die Grundordnung und -Organisation ging verloren, Hektik und Unsicherheit bestimmten das Bild. Daran wurde in den vergangenen Tagen intensiv gearbeitet, Laufwege einstudiert, taktische Elemente aufgearbeitet.

Grundsätzlich muss sich der komplette Mannschafts-Teil erheblich steigern. Georg Koch, eigentlich eine sichere Bank, zeigte ebenso Schwächen, wie Julian Filipescu und Björn Schlicke. Über die Außen ließen Christian Weber und Alex Bugera ungeahnte Defizite erkennen, verlorene Bälle in der Vorwärts-Bewegung flatterten wie ein Bumerang auf das eigene Tor zurück. Insgesamt mangelte es an bissigem Zweikampfverhalten. „Zurück zur Kompaktheit“ heißt das Zauberwort. Ob es in Kaiserslautern mit Leben gefüllt wird? Mittelfeld

Als Herzstück fungiert Youssef Mokhtari, der aufgrund seiner Spieleröffnungs- und Freistoß-Qualitäten automatisch Torgefahr mitbringt. Zehn Treffer sprechen da eine deutliche Sprache. Markant: Fehlt er, mangelt es auch Spielintelligenz und erfrischenden Momenten. Mihai Tararache ist im Disziplin-Bereich nicht achtsamer geworden: Vier Sperren (zwei Mal Rot, ein Mal Gelb-Rot, dazu fünf Verwarnungen) sind einfach zu viel. Wenn er spielt, glänzt er meist durch Souveränität. Die Alternative Adam Bodzek agiert mit Licht (Essen) und Schatten (Hinspiel Kaiserslautern), Ivica Grlic konnte auch nicht so wie erhofft am Mittelfeld-Schwungrad drehen. Mit Marco Caligiuri und Tobias Willi stehen Bommer nach wie vor zwei Offensiv-Varianten zur Verfügung. Willi ist allerdings kein Knipser, wie sich gegen Burghausen zeigte. "Cali" ließ jegliches Feuer im Gladbach-Test vermissen. Angriff Ein Abschnitt im Team, in dem der Trainer kaum grübeln muss. Mit Markus Daun (fünf Treffer), Mo Idrissou (sieben Tore) und Klemen Lavric (neun Einschläge) hat Rudi Bommer gleich drei Tor-Trümpfe in der Hand, die immer mal wieder stechen. „Dauni“ unterstrich trotz einiger Verletzungen immer wieder seine Ambitionen. Mo glänzt zudem als Vorbereiter, als fleißige Abwehr-Arbeitsbiene und überzeugt durch hohes Laufpensum. Allerdings lahmt die „Gazelle“ in den letzten Wochen etwas. Lavrics „Explosion“, die noch im Wintertrainingslager angekündigt wurde, fand statt, ist aber abgekühlt – auch wegen der dummen Rot-Sperre gegen Rostock. Markus Kurth markierte als typischer „Wühler“" ebenfalls schon fünf Tore, bringt immer den vollen Einsatz.

Stärken / Schwächen

Das Kollektiv, welches sowohl Schwäche als auch Stärke zugleich ist. Wenn die Truppe intern funktioniert, ist der MSV kaum zu besiegen. Stimmt es in der Mannschaft nicht, verderben zu viele Brandherde die Luft und lassen die „Zebras“ straucheln. Während der Serie von 16 ungeschlagenen Partien in Folge konnte der Erfolg die Probleme innerhalb der Gruppe übertünchen. Bei den Niederlagen zeigte sich, wie sehr der Teamgeist leidet, es gab Schuldzuweisungen untereinander. Eine Stärke ist sicherlich Coach Rudi Bommer. Ein erfahrener Trainer, guter Motivator und freundschaftlicher Kumpel-Typ, der Bedarf auch mal richtig laut werden kann, um seine Jungs wachzurütteln. Seine Routine und Sachlichkeit ist jetzt gefragt, um das Schiff auf Kurs zu bringen. Knackpunkt

Nach dem 2:1-Erfolg gegen den Karlsruher SC war die Welt noch in Ordnung. Hupkonzerte vor der Arena, Aufstiegs-Gesänge, prasselnder Applaus, müdes Lächeln für die wenigen Mahner, zu denen zweifellos Georg Koch zählte. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Eine 2:0-Führung reichte in München nicht, man musste mit einem 2:2 zurückfliegen. Anschließend setzte es Niederlagen-Ohrfeigen. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit war weg. Gerade jetzt sind echte Kerle gefordert, die das Segel im Gegenwind herumreißen und unter Kontrolle bringen.

Prognose

Für den MSV bietet sich auf dem Betzenberg die Riesen-Möglichkeit, durch einen Auswärtssieg gegen den 1. FC Kaiserslautern ein wichtiges Ausrufezeichen zu setzen, sich oben wieder Luft zu verschaffen – oder, was angesichts des Konkurrenz-Programms am heutigen Sonntag wahrscheinlicher ist: Auf einen Aufstiegsrang zurückzukehren. Im Endspurt der Liga warten mit potenziellen Abstiegskandidaten, wie Braunschweig, Offenbach, Jena oder RWE, und dem starken Neuling Augsburg schwer zu knackende Nüsse. Wenn die „Zebras“ Lautern und Augsburg unbeschadet überstehen, sich dazu keine Durststrecke mehr erlauben, bleibt der Aufstieg weiter im Blick.

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