Die Abgeordneten wollen unter anderem die Fernsehgelder europaweit zentral verteilen, wie das in der Bundesliga - aber nicht in Spanien oder Italien - seit Jahren üblich ist. Nicht nur deutsche Spitzenklubs wie der FC Bayern könnten dann mit Spaniern, Engländern und Italienern mithalten, glaubt Rummenigge: `Die Bundesliga wäre ein großer Gewinner.´ Außerdem soll ein `Salary-Cap´ den Klubs Gehaltsobergrenzen auferlegen. Exorbitante Gehälter, wie in den Top-Ligen üblich, könnten dann zumindest nicht mehr flächendeckend gezahlt werden - ein weiterer Vorteil für die im europäischen Vergleich sparsamen deutschen Vereine.
`Topspieler könnten durchaus noch 15 Millionen verdienen. Aber dann hast du noch drei Stück davon - und musst trotzdem mit elf Mann spielen oder 25 Mann im Kader haben´, sagte Rummenigge. Weitere Ideen der Parlamentarier sind eine Selbstverpflichtung zur Bekämpfung von Doping, eine Sensibilisierungskampagne gegen Gewalt in den Stadien, ein einheitliches Lizensierungsverfahren mit Kontrollsystem und bessere Talent-Förderung. Es sei bedauerlich, dass `die Zukunft des Profifußballs in Europa durch die zunehmende Konzentration von Vermögen und sportlicher Macht bedroht´ werde, erklärten die Abgeordneten ihre Motivation.
Der Slowake Figel will bis Juli ein Strategiepapier erstellen, das die Vorschläge der Parlamentarier aufgreifen könnte. Er würde der Europäischen Fußball-Union (UEFA) so politische Leitlinien für deren Reformen vorgeben. Rummenigge glaubt an Änderungen bis zum Herbst und ist `überzeugt´, dass zumindest die zentrale Verteilung der Fernsehgelder und der Salary Cap eingeführt werden, `jedoch mit einer Übergangszeit von drei bis fünf Jahren´.