Im zweiten Semifinale kann Kiels Nordrivale SG Flensburg-Handewitt gegen CBM Valladolid (Hinspiel 32:30) am Sonntag (19.00 Uhr/live auf Eurosport) sogar ein rein deutsches Endspiel perfekt machen. Vor 10.250 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Kieler Ostseehalle war vor allem ein überragender Nikola Karabatic Garant des Erfolgs für den THW. Der französische Nationalspieler war bei den Gastgebern mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer und zudem glänzenden Vorbereiter vieler Angriffsaktionen, sodass selbst anfängliche Schwächen in der Defensive wettgemacht werden konnten. Portland hatte derweil in Carlos Ruesga seinen besten Torschützen (12) sowie im Kroaten Ivano Balic (10) einen hervorragenden Spielmacher, zeigte jedoch in der entscheidenden Phase Nerven.
Die Vorentscheidung in der Partie fiel zehn Minuten vor Spielende, als der Bundesliga-Tabellenführer seinen bis dahin hart erkämpften Vorsprung von fünf bis sechs Toren konsequent verteidigte. Die Gäste, die ihre beste Phase in der ersten Halbzeit hatten, konnten dagegen zum Schluss nichts mehr zusetzen. Im ersten Durchgang hatte Kiel einen Blitzstart hingelegt und sich schon nach drei Minuten eine 3:1-Führung erkämpft. Doch die Gäste kamen bald wieder heran und gingen beim 7:6 (9. Minute) ihrerseits erstmals in Führung.
Mitte der ersten Spielhälfte sah es sogar schon nach einem Durchmarsch des Champions-League-Siegers von 2001 aus, als die Spanier plötzlich mit vier Treffern in Front lagen (16:12). Doch ein Lauf von 8:3 Toren brachte den THW bis zur Pause wieder nach vorne. Nach einer Schwächephase zu Beginn des zweiten Durchgangs setzten die Norddeutschen Mitte des zweiten Durchgangs die Weichen auf den Finaleinzug. Dank konsequenter Chancenausnutzung und einer deutlichen Leistungssteigerung von Torwart Thierry Omeyer, der in der ersten Halbzeit noch durch Matthias Andersson ersetzt worden war, bauten die Kieler ihren Vorsprung auf sechs Tore aus und brachten den Erfolg über die Zeit.