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DEL: Vor dem Play-off-Viertelfinale: Die Trainer im Blickpunkt
Poss auf dem Weg ins erste Halbfinale

DEL: Vor dem Play-off-Viertelfinale: Die Trainer im Blickpunkt
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Greg Poss kämpft gegen sein Viertelfinal-Trauma, Ron Kennedy kehrt nach seiner Hirntumor-Operation an die Bande zurück, und Hans Zach will erneut seinen Lieblingsgegner ärgern: Vor dem Play-off-Viertelfinale der DEL stehen die Trainer im Blickpunkt.

Die Last des Favoriten trägt Ex-Bundestrainer Poss mit Vorrundenprimus und Branchenführer Adler Mannheim. Der US-Amerikaner, der noch nie das Halbfinale erreicht hat, weiß genau, was von ihm erwartet wird - der sechste Meistertitel für den DEL-Rekordchampion. „Wir haben uns vor der Saison drei Ziele gesteckt, zwei davon haben wir erreicht: den Pokalsieg und den Vorrundensieg. Jetzt steht das Größte noch bevor“, sagte Poss vor dem Auftakt der „best of seven“-Serie gegen die Frankfurt Lions am Freitag.

Der 41-Jährige, der 2005 als Bundestrainer mit der deutschen Nationalmannschaft abstieg, scheiterte mit seinem Ex-Klub Nürnberg Ice Tigers zweimal nacheinander als Favorit im Viertelfinale und verpasste in der vergangenen Saison mit Mannheim sogar die Play-offs. Jetzt ist der Druck groß: Seine Trainerkollegen haben die Adler zum eindeutigen Topfavoriten erklärt; mit dem größten Etat sowie dem qualitativ und quantitativ besten Kader der Liga zählt in Mannheim nach fünf Jahren ohne Meistertitel nur der Sieg im Finale.

Seinen größten Sieg feierte indes Trainer Kennedy vom ERC Ingolstadt schon vor dem Viertelfinal-Auftakt. Drei Monate nach seiner Operation wegen eines Hirntumors kehrt der Kanadier an die Bande zurück. Im Dezember war dem 53-Jährigen das Geschwulst im Kopf entfernt worden, danach erhielt er Chemo- und Strahlentherapie. „Ich fühle mich fit“, sagte Kennedy vor seinem Comeback am Freitag gegen die Kölner Haie.

Die Chemotherapie ist zwar noch nicht beendet, doch die Ärzte gaben dennoch grünes Licht. „Der Heilungsverlauf ist gut“, sagte ERC-Manager Stefan Wagner. Von der Rückkehr Kennedys erwarten die Bayern einen Motivationsschub für den Vorrunden-Vierten. „Bis zu Rons Erkrankung hat das Team super harmoniert“, stellte der Ex-Ingolstädter Günter Oswald als Beobachter fest: „Ich traue ihnen den Meistertitel zu.“

Von der Meisterschaft mag Zach dagegen nicht reden. Der letzte deutsche Meistertrainer, der 1993 mit der Düsseldorfer EG den letzten seiner drei Titel gewann, gefällt sich mit den Hannover Scorpions wie gewohnt in der Außenseiterrolle. Gegner Nürnberg ernannte er kurzerhand zum Titelfavoriten und verwirrte damit seinen Lieblingsgegner. „Ich verstehe nicht, warum er immer so untertreibt“, sagte Tigers-Manager Otto Sykora kopfschüttelnd.

Wie man Nürnberg im Viertelfinale ausschaltet, weiß Zach bestens. 2001 und 2002 warf er die Franken als Coach der Kassel Huskies aus dem Rennen, im vergangenen Jahr besiegte er sie als Trainer der Kölner Haie. Neunmal bereits erreichte der ehemalige Bundestrainer in seiner Karriere das Play-off-Halbfinale. Das zehnte Mal soll jetzt folgen, davon ist der Bad Tölzer überzeugt. „Wenn wir das abrufen, was wir können, können die Nürnberger nicht gewinnen“, sagte Zach.

Kein Freund vornehmer Zurückhaltung ist Bill Stewart. Der Trainer der Hamburg Freezers, die erst über die Vor-Play-offs ins Viertelfinale einzogen, will sich nicht mit einer Nebenrolle zufrieden geben. „Wir wollen vorne mit dabei sein“, sagte der Kanadier, der 2001 Mannheim zum Titel führte. Allerdings musste es Stewart vor dem Auftakt bei den DEG Metro Stars am Freitag ruhig angehen lassen. Wegen eines eingeklemmten Nervs im Rücken konnte er nicht das Training leiten.

Gegner Düsseldorf hat derweil enormen Respekt vor Stewart, gegen den die DEG alle drei Vorrundenspiele verlor. Nur die erste Partie gegen dessen Vorgänger Mike Schmidt gewannen die Metro Stars. „Die Play-offs sind eine neue Saison. Da ist völlig egal, was vorher passierte“, sagte DEG-Trainer Don Jackson, der allerdings in den ersten Spielen auf seinen besten Torjäger Rob Collins verzichten muss. Der Kanadier fällt wegen eines Lappenrisses im Meniskus des rechten Knies zehn bis 14 Tage aus.

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