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Salzburg bewirbt sich für die Winterspiele 2014
"Das Allergrößte, ein großer Traum"

Salzburg bewirbt sich für die Winterspiele 2014
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`Es hat alles gepasst, sogar das Wetter´, freute sich Georg Hackl. Kurz nachdem die Sonne das Berchtesgadener Land in eine romantische Morgenstimmung getaucht hatte, war die Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Königssee eingetroffen.

Schon nach 40 Minuten reiste sie wieder ab, um im Rahmen der Salzburger Bewerbung für die Winterspiele 2014 die nächsten Etappen ihres straffen Programms zu besichtigen. Sie endet am 17. März. Trotz der knapp bemessenen Zeit zur Präsentation waren die bayerischen Gastgeber zufrieden: `Das ist eine super Atmosphäre, die Schüler haben uns gewaltig unterstützt´, meinte Olympia-Botschafter und Lokalmatador Hackl nach der Stippvisite.

Rund 800 Schulkinder hatten die 13-köpfige Delegation unter dem Vorsitz des japanischen IOC-Vize Chiharu Igaya empfangen, österreichische und deutsche Fähnchen geschwenkt und ein vorolympisches Flair an die älteste Kunsteisbahn der Welt gezaubert. Der Bericht der Kommission entscheidet am 4. Juli auf der 119. IOC-Session in Guatemala City mit darüber, ob Salzburg, Pyeongchang (Südkorea) oder Sotschi (Russland) die Spiele 2014 ausrichten.

Für Salzburg und Pyeongchang, das wie Sotschi von der Kommission bereits in Augenschein genommen wurde, ist es bereits der zweite Anlauf. Bei der Bewerbung für 2010 waren beide an Vancouver gescheitert. `Ich denke, wir haben von allen Themenbereichen her eine sehr gute Präsentation abgeliefert´, meinte Hackl. `Das Bewerbungskomitee hat dazugelernt und damalige Fehler von vornherein korrigiert.´

Der nach Turin 2006 zurückgetretene dreimalige Rodel-Olympiasieger und bewertete die Demonstration, bei der unter anderem Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden den Eiskanal im Viererbob hinunterfuhr, als `sehr anschaulich´. Für den 40-Jährigen wäre es `das Allergrößte, ein großer Traum´, wenn das nur 30 Kilometer entfernte Salzburg und damit sein `Wohnzimmer´ am Königssee den Zuschlag für 2014 erhalten würden.

`Auf dieser Bahn habe ich meine ersten Rodelfahrten gemacht, es ist meine Hausbahn, der Grundstock für meine ganze Sportkarriere´, sagte Hackl und blickte optimistisch voraus: `Der Bericht, den die Kommission an das IOC abgeben wird, wird sehr positiv ausfallen.´ Imponiert haben dürfte vor allem das familiäre und urbayerische Flair am Königssee.

Dass die Region, abgesehen von den umliegenden Alpengipfeln, komplett schneefrei war, sollte nicht ins Gewicht fallen - schließlich sind die Spiele 2014 für den Februar geplant. Und Josef Fendt, Präsident des internationalen Rennrodelverbandes FIL, verwies darauf, dass `alle für Olympia vorgesehenen alpinen und nordischen Skiregionen schneesicher sind´.

Der Generalsekretär des Bob- und Schlittenverbandes Deutschland (BSD), Stefan Krauß, bezeichnete das erste Feedback der Kommission auf die Präsentation als positiv, räumte aber ein: `Es gab durchaus kritische Fragen zu Umbaumaßnahmen und Finanzierung.´ Die Mitglieder hätten `sehr gezielt und konzentriert nachgefragt, auch durchaus den Finger in die Wunde gelegt´. Trotz nur zehn Minuten Redezeit sei es aber `sehr gut gelungen´, überzeugende Argumente zu liefern.

Bei einem Zuschlag für 2014 sollen ein neuer Startbereich für die Rodler gebaut, der Auslauf verändert, Transport- und Zuschauerwege getrennt und eine `Stadion-Atmosphäre´ im Zielraum geschaffen werden, um mehr Zuschauer unterzubringen. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Modernisierungsmaßnahmen auf rund 26 Millionen Euro. Für die Leute am Königssee wäre aber selbst bei einem Scheitern Salzburgs der Traum von Olympia nicht zu Ende. Da sich München, bereits 1972 Gastgeber der Olympischen Sommerspiele, für diesen Fall um die Spiele 2018 bewerben will, bekäme der Eiskanal am Watzmann eine weitere Chance.

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