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HAMBORN: Nach Horrorunfall ist Nadine "weltklasse"
Maik Sauer hat die "schlimmste Zeit seines Lebens" überstanden

HAMBORN: Nach Horrorunfall ist Nadine "weltklasse"
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Wer in diesen Tagen Maik Sauer sieht, glaubt nicht, dass der Hamborner einen derart schweren Schicksalsschlag hinter sich hat. Denn vor rund vier Wochen wurde seine Welt jäh zerstört, als ihm bei einem Arbeitsunfall eine Palette, die mit Bananenkisten bestückt war, auf den Kopf fiel.

"Ich bin wieder zu Hause und mir geht es den Umständen entsprechend gut", kann Sauer mittlerweile wieder lächeln.Dazu hat er auch allen Grund, denn die Horror-Geschichte hätte viel schlimmer enden können. "Ich habe mehrere Schutzengel gehabt", weiß Sauer, denn als der Gabelstapler-Fahrer die Kontrolle über die Bananen verlor und ihn gleich mehrere Kisten trafen, "hätte auch das Schlimmste passieren können", will Sauer aber nicht länger darüber nach denken. Seine Verletzungen sind auch so schlimm genug.

"Ich habe mehrere Brüche im Gesicht und am Kopf, die Ärzte haben mir mit einem Bügelschnitt vom linken bis zum rechten Ohr das Gesicht wieder nach vorne gezogen und mit Titanplatten gefestigt", skizziert der ehemalige MSV-Akteur den Eingriff, der ihn insgesamt 16 Tage an das Krankenbett in der Essener Uni-Klinik kettete. "Es war sehr schmerzhaft und die schlimmste Zeit meines Lebens", gibt Sauer zu: "Ich hatte großes Glück, denn hätten mich die 20 Kilo schweren Kartons einen Zentimeter tiefer getroffen, wäre ich auf dem linken Augen blind geblieben."

Doch die "Götter in Weiß" behandelten den 23-Jährigen mit Penicillin und verhinderten so bleibende Schäden. "Ich muss jetzt noch rund zwei Monate einen Schlauch in der Nase tragen, damit das Wundsekret ablaufen kann", nimmt Sauer diese Beeinträchtigung gerne in Kauf. "Aber die Narbe haben die Chirurgen gut hinbekommen. Wenn meine Haare wieder nachgewachsen sind, wird man davon nichts mehr sehen.

"Einen Vorwurf will er seinem Kollegen, der das Vehikel bediente, nicht machen. "Er hatte die Palette zwar nicht richtig gesichert, aber er hat es auch nicht absichtlich gemacht", hat Sauer dem "Schuldigen" längst vergeben. "Es war einfach Pech, dass ich genau dort stand. Er hat mich auch schon besucht und sich entschuldigt, die Sache ist vom Tisch. Ich mache niemandem einen Vorwurf."

Bevor am morgigen Montag weitere Untersuchungen auf ihn zukommen, wird Sauer erst einmal den heutigen Sonntag genießen. Und zwar in Viersen, denn dort spielen seine "Löwen". "Ich werde mit im Mannschaftsbus fahren und den Jungs die Daumen drücken", kann er seine Rückkehr auf den Platz kaum noch abwarten. "Ich bin so heiß, dass ich Ende April wieder mitmachen will, vielleicht kann ich in 14 Tagen auch schon wieder joggen."

Doch daran ist derzeit noch nicht zu denken, denn sein Kreislauf macht ihm noch einen Strich durch diese Rechnung. Um so glücklicher ist Sauer auch, dass er in seiner Freundin Nadine, mit der er seit vier Jahren zusammen ist, eine echte Hilfe hat. "Hätte ich sie nicht gehabt, würde es mir jetzt viel schlechter gehen. Sie ist einfach weltklasse." Wie auch seine Eltern und Freunde, die sich aufopferungsvoll um Sauer kümmern.

"In solchen Lebenslagen kristallisieren sich die wahren Freunde heraus", weiß Sauer, der auch Unterstützung der Sportfreunde erhält. "Ich bin durch diese Geschichte gereift, versuche, das Positive zu sehen." Wie auch für 07: "Gegen Düsseldorf war die Leistung mehr als okay. Wenn wir an diese Einstellung anknüpfen, dann sind heute auch drei Punkte drin." Die wären im Abstiegskampf auch bitter nötig. Doch Sauer ist ja vor Ort und wenn er seinen Schutzengel dabei hat, dürfte nichts schief gehen. RS wünscht weiterhin gute Besserung.

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