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Im Interview: Toni Pogats (Trainer SG Essen-Schönebeck)
"Ein sauberes Ende finden"

Im Interview: Toni Pogats (Trainer SG Essen-Schönebeck)
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Rolf Gramatke übernimmt in der kommenden Saison das Ruder bei der SG Essen-Schönebeck und beerbt "Noch-Trainer" Toni Pogats. So weit, so gut. Dass der Posten des Chef-Trainers überhaupt zur Disposition stand, sorgt indes für Erstaunen. Immerhin führte Pogats die Mannschaft von der Kreis- in die Bezirksliga und spielte bis zuletzt sogar eine Rolle Aufstiegskampf. Reviersport.de sprach mit dem Coach über Gründe für die Trennung und Zukunftsperspektiven.

Reviersport.de: Angesichts des sportlichen Erfolgs der SG Essen-Schönebeck erfolgte die Trennung, vorsichtig formuliert, überraschend. Wie kam es dazu?

Toni Pogats: "Ich habe dem Vorstand letztlich ein Schreiben überreicht, in dem ich meinen Abschied zum Saisonende bekannt gebe. Ich war die Hinhaltetaktik einfach leid. Wir haben drei Wochen wieder und wieder gesprochen und es hieß immer: 'Wir wägen positive und negative Aspekte ab'. Es wurde aber gleichzeitig betont, dass sportlich und menschlich nichts an mir auszusetzen sei. Immerhin bin ich mit Schönebeck aufgestiegen, wollte in diesem Jahr in die Landesliga. Und wenn nicht dieses Jahr, dann zumindest in der nächsten Saison. Mit ein, zwei gezielten Verstärkungen hätte man ganz oben angreifen können. Dann habe ich aber schließlich erfahren, dass Rolf Gramatke bereits den Zuschlag bekommen hat und habe gekündigt. Das soll aber auf keinen Fall gegen Rolf Gramatke gehen. Ich kenne ihn persönlich unf finde ihn sehr sympathisch - ein echter Typ und auf jeden Fall ein guter Trainer, der in Altenessen starke Arbeit geleistet hat. Also warum sollte es mit ihm nicht auch erfolgreich weiter gehen."

Reviersport.de: Was war denn dann der Grund für die Unzufriedenheit des Vorstands, wenn Sie doch menschlich und sportlich offenbar so hohes Ansehen genießen?

Pogats: "Da gab es immer mal wieder verschiedene Auffassungen darüber, wie das Training zu leiten ist, wie häufig in der Woche trainiert werden sollte und so weiter. Klar, ich bin kein General, ich mache im Training viel mit dem Ball. Dennoch glaube ich, dass wir eine der konditionell stärksten Mannschaften der Bezirksliga 4 stellen."

Zur Person:

Toni Pogats betreute vor der SG Essen-Schönebeck bereits die Jugendmannschaften von TuSEM Essen, SuS Haarzopf und Rot-Weiss Essen. Im Seniorenbereich folgten Engagements bei Rot-Weiss Essen II und als Co-Trainer beim Oberligisten Schwarz-Weiß Essen sowie als Chefcoach bei der ETB-Reserve. Danach ging es zu Türkspor Essen und über Karnap nach Schönebeck. Die aktive Karriere musste der 49-jährige Familienvater bereits im Alter von 26 Jahren beenden. Bis dahin spielte er für Schwarz-Weiß Essen, Spvg. Frechen 20 und TuSEM Essen.

Reviersport.de: Ist es nicht unheimlich schwer für Sie, da es jetzt nicht mehr wirklich um den Aufstieg geht und ihre Trennung beschlossene Sache ist, sich weiterhin zu motivieren?

Pogats: "Klar, ich habe mich natürlich herabgesetzt gefühlt. Das habe ich auch dem Verein erklärt. So ein Kasperle-Theater war ich bisher vom Vorstand überhaupt nicht gewohnt. Aber ich will jetzt auch nicht mit dem Hintern umstoßen, was ich mit den Händen aufgebaut habe. Den sportlichen Erfolg, den ich oder ein einzelner Spieler in dieser Saison noch erzielen, kann uns keiner mehr nehmen. Ich spiele jetzt auch nicht die beleidigte Leberwurst."

Reviersport.de: Es war davon zu hören, dass einige Spieler mit Ihnen den Verein verlassen werden. Ist das korrekt?

Pogats: "Dazu kann ich beim besten Willen nichts sagen, weil ich es wirklich nicht weiß. Ich habe aber meinen Spielern wärmstens ans Herz gelegt, jetzt nicht aus falsch verstandener Loyalität zu gehen. Das Ganze wird aber auch nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird und niemand ist mir zu irgendwas verpflichtet."

Reviersport.de: Und wie sieht es bei Ihnen aus? Die SG Essen-Schönebeck ist nicht der einzige Essener Verein, bei dem sich auf der Trainerposition etwas bewegt. Wissen Sie schon, wohin es nach der Spielzeit geht?

Toni Pogats: "Ich habe noch nichts in der Pipeline. Es gab zwar schon Angebote, aber ich habe abgesagt. Ich will mich jetzt erstmal voll auf Schönebeck konzentrieren und das Ganze glücklich über die Bühne bringen, so dass sich nachher alle in die Augen blicken können - einfach ein sauberes Ende finden."

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