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Große Mehrheit setzt auf Überflieger aus Mannheim
Neun Punkte Vorsprung keine Erfolgs-Garantie

Große Mehrheit setzt auf Überflieger aus Mannheim
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Acht von zehn DEL-Trainern sehen die Adler aus Mannheim vor dem Beginn der Play-offs in der klaren Favoritenrolle auf den Gewinn des Meistertitels. Lediglich Pierre Page (Berlin) und Hans Zach (Hannover) denken anders.

Vorrundensieger Adler Mannheim hat die besten Karten und steht vor dem sechsten Gewinn des Titels. "Mannheim hat den größten und am besten besetzten Kader und ist ganz klar der Meisterschaftsfavorit", sagt Trainer Jiri Ehrenberger von den Krefeld Pinguinen und spricht damit für die überwiegende Menge seiner Kollegen. Acht der zehn Coaches der Play-off-Teilnehmer nannten in einer sid-Umfrage den DEL-Rekordchampion und Etatkrösus vor Vizemeister DEG Metro Stars (6) als aussichtsreichsten Titelanwärter. Nur zwei sind anderer Meinung: Ex-Bundestrainer Hans Zach und Berlins Meistermacher Pierre Page.

"Von der Papierform her sagen alle Mannheim", stellt Zach fest, der zum achten Mal in Folge die Play-offs erreichte - diesmal mit den Hannover Scorpions. "Aber in den Play-offs passieren komische Dinge, das weiß ich aus eigener Erfahrung", sagt der Bad Tölzer, der 1993 mit der Düsseldorfer EG als bislang letzter deutscher Trainer den Meistertitel gewann und fügt an: "Aus dem Bauch heraus sage ich: Nürnberg wird Meister." Pikanterweise sind die Ice Tigers Hannovers Gegner im Viertelfinale. Offenbar will Zach, schon als Bundestrainer ein Meister im Tiefstapeln, jeglichen Druck von seiner Mannschaft nehmen.

Den entgegengesetzten Weg geht Page. "Ich glaube an die Eisbären", sagt der scheidende Berliner Trainer, der den Klub nach fünf Jahren verlassen wird. Obwohl der Titelverteidiger als Tabellenneunter in den Vor-Play-offs ab Freitag (19.30 Uhr) mit den Frankfurt Lions noch um ein Viertelfinal-Ticket kämpfen muss, redet der Kanadier vom Titel: "Wir haben zum sechsten Mal in Folge die Chance, Meister zu werden. Das ist doch traumhaft. Wir müssen jetzt alles hinter uns lassen und nur noch nach vorne schauen. Ich denke nur bis zum 22. April, dem Tag des letzten Finales."

Den Titelverteidiger haben auch DEG-Trainer Don Jackson und Nürnbergs Coach Benoit Laporte trotz der schwachen Vorrunde auf der Rechnung. "Die wissen, wie man gewinnt", meint Jackson, und Laporte stimmt zu: "Berlin ist nicht abzuschreiben, ich traue den Eisbären noch einiges zu." Mit der Favoritenbürde muss aber Greg Poss in Mannheim leben. Der ehemalige Bundestrainer, der bislang in der DEL nicht über das Viertelfinale hinauskam, wird bei den Adlern am Titel gemessen. Der Pokalsieg vor gut zwei Wochen (6:5 gegen die Kölner Haie) ist da zweitrangig. "Wir sind gut besetzt, haben eine gute Tiefe im Kader. Sicherlich haben wir über die Saison gesehen mehr Konstanz als die anderen Teams gezeigt", sagt Poss, dessen Team die Vorrunde mit neun Punkten Vorsprung vor der DEG abschloss, "das ist aber keine Garantie für den Erfolg."

Auch die Statistik spricht nicht unbedingt für Mannheim. Zwar stürmten im vergangenen Jahr die Berliner Eisbären von Platz eins zum Titel, doch in 15 von 26 Fällen setzte sich der Vorrundensieger nicht durch. Die Mannheimer allerdings wissen, wie es geht. 1997 und 2001 holten sie von der Pole Position aus die Meisterschaft.

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