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60 Prozent der italienischen Klubs droht das Aus

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Wegen neuen strengen Lizenzbestimmungen des italienischen Fußball-Verbandes droht vielen Klubs der Lizenzentzug. Besonders die beiden hoch verschuldeten römischen Klubs Lazio und AS Rom stehen vor großen Problemen.

Die neuen Kriterien der Lizenzvergabe, die am Montag von der italienischen Fußball-Liga beschlossen wurden, könnten schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. "60 Prozent der Klubs der Serie A und B droht der Ausschluss aus der Meisterschaft", warnte FIGC-Chef Franco Carraro.

Nur die Vereine, die alle Steuern bezahlt haben, bekommen die Spielgenehmigung. Die Klubs müssen außerdem beweisen, bis Januar 2004 die Gehälter ihrer Spieler gezahlt zu haben. 45 Tage nach Ende jedes Quartals müssen die Klubs das Verhältnis zwischen Umsatz und Verschuldung vorlegen. Auf diese Weise will die Fußball-Liga die Serie-A-Klubs zwingen, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen. "Unsere Kriterien sind strenger als jene der UEFA. Wir werden weitere verabschieden", sagte Carraro.

Lazio, AS Rom und Parma droht das Aus

Einer Reihe von Top-Vereinen droht das Aus, sollten die neuen Kriterien strikt angewendet werden. Zu ihnen zählen die krisengeschüttelten Klubs AS Rom, Lazio Rom und AC Parma. Die Aktien von Lazio Rom an der Mailänder Börse blieben am Donnerstag zum dritten Mal in Folge vom Handel ausgesetzt. Die vom Aufsichtsrat geplante Kapitalaufstockung im Wert von 150 Millionen Euro steht vor dem Scheitern.

Lazio hatte Anfang der Woche im Bilanzierungs-Zeitraum von Juli bis Dezember 2003 ein im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent höheres Minus von 68 Millionen Euro bekannt geben müssen. Der AS Rom klagt über Gesamtschulden in Höhe von 313 Millionen Euro.

Probleme mit der Lizenz

Probleme mit der Lizenz könnte auch der Erstligist Chievo Verona haben, der verschiedenen Meldunegen zufolge nicht alle Steuern bezahlt hat. Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Kriterien haben laut Carraros Schätzungen 23 Klubs der Serie A und B. Sie hätten bis Juli Zeit, ihre Situation in Ordnung zu bringen.

Mehrere finanziell angeschlagene Klubs sollen seit dem Jahr 2001 keine Steuern mehr gezahlt haben. Nur sieben Serie-A-Klubs (Juventus Turin, AC Mailand, Inter Mailand, FC Bologna, US Lecce, FC Modena und FC Empoli) haben demnach keine Steuernachzahlungen mehr zu leisten.

Lazio mit 76 Millionen Euro Steuerschulden

Die Hälfte der Summe, die der italienische Profi-Fußball dem Fiskus schuldet, lastet auf der Serie A. Die schwarzen Schafe sind die beiden börsennotierten römischen Klubs. Lazio ist zumindest in dieser Hinsicht "Spitze" (76 Millionen Euro), dahinter folgt der AS Rom mit 62 Millionen Euro. AS Rom meldete im Geschäftsjahr 2002/2003 rote Zahlen von 224 Millionen Euro.

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