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Chaos beim FC St. Pauli
Littmann schlägt zurück

Littmann schlägt bei St. Pauli zurück
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Beim FC St. Pauli herrscht weiterhin Chaos. Der Aufsichtsrat erhebt schwere Vorwürfe gegen den zurückgetretenen Präsidenten Corny Littmann, dieser will nun seinerseits dem Aufsichtsrat das Misstrauen aussprechen lassen.

Sportlich tritt der FC St. Pauli auf der Stelle und hinter der Kulissen kommt der Kiez-Klub einfach nicht zur Ruhe: Beim Hamburger Regionalligisten ist der Streit zwischen Aufsichtsrat und dem zum 26. März zurückgetretenen Präsidium um Corny Littmann eskaliert. Der Aufsichtsrat ging am Montag mit massiven Vorwürfen gegenüber Littmann über Unregelmäßigkeiten beim Stadionbau und fehlende Transparenz bei Entscheidungen in die Öffentlichkeit und begründete damit die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens. Littmann selbst war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Gleichzeitig präsentierten die drei Vorsitzenden des siebenköpfigen Kontrollgremiums, Michael Burmester, Tay Eich und Christopher Kröger, bereits ein vierköpfiges neues Präsidium, dass Littmann und Co. nachfolgen soll. Dabei steht der Hamburger Textilkaufmann Stefan Orth (40) als Präsident zur Verfügung, Ex-Profi Carsten Pröpper soll sich um die sportlichen Belange kümmern. Kernpunkt der Querelen sind zum einen die Rückzahlungsmodalitäten eines 2003 gegebenen Privatkredits von Littmann über 400.000 Euro, über die keine Einigung zwischen dem Theaterchef und dem Aufsichtsrat erzielt werden konnte. Weiterhin kritisiert der Rat schwere Verfehlungen beim geplanten Stadionneubau, der Ende Dezember mit dem Abriss der Südtribüne begonnen hat.

Das Stadion soll insgesamt etwa 35 Millionen Euro kosten, allerdings soll es in vier Bauabschnitten bis 2013 entstehen. Erster Schritt sollte die Errichtung einer neuen, 12,5 Millionen Euro teuren Südtribüne werden, durch deren Mehreinnahmen sich dann die weiteren Tribünenabschnitte finanzieren lassen. "Es wurden Verträge ohne Zustimmung des Aufsichtrats abgeschlossen, es lagen teilweise keine Baugenehmigungen vor, zahlreiche Verträge sind noch nicht unterschrieben oder ausformuliert", erklärte Burmester, "vor dem Abriss wurde von einer Kreditaufnahme über zwei Millionen Euro ausgegangen, jetzt liegen wir bei vier Millionen." Wann mit den tatsächlichen Bauarbeiten begonnen werden kann, steht nun in den Sternen. Littmann, der bis 8. März im Urlaub weilt, soll nach seiner Rückkehr Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten und anschließend sofort abberufen werden.

Der Inhaber des bundesweit bekannten "Schmidt Theater" an der Reeperbahn plant allerdings offenbar seinerseits, auf einer von rund 700 Mitgliedern einzuberufenen Außerordentlichen Mitgliederversammlung am 25. März, dem Aufsichtsrat das Misstrauen aussprechen zu lassen und sich anschließend erneut zur Wahl stellen.

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