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U. MÜLHEIM: Calinau und Öztürk fristlos gekündigt

U. MÜLHEIM: Calinau und Öztürk fristlos gekündigt
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Die Nerven liegen blank. Nach dem sportlichen Desaster knallt es in Mülheim auch hinter den Kulissen. Nach "Unstimmigkeiten" hat die Union Alex Calinau und Oguzhan Öztürk fristlos gekündigt.

Die Nerven liegen blank. Nach dem sportlichen Desaster knallt es in Mülheim auch hinter den Kulissen. Nach "Unstimmigkeiten" hat die Union Alex Calinau und Oguzhan Öztürk fristlos gekündigt. "Oguzhan hat in Betriebs-Mannschaften gespielt, sich dort verletzt", begründet Coach Ernst Bachmann die Entlassung. "Wir haben von ihm ein Attest eingefordert, danach hat er sich nicht mehr bei uns gemeldet. Dies ist jetzt über eine Woche her. Das lassen wir uns nicht gefallen. Eindeutig, dass er vor die Tür gesetzt wird."

Anders sieht der Sachverhalt bei Calinau aus. Bisher von seinem Trainer über den grünen Klee gelobt, darf der Stürmer jetzt seinen Hut nehmen. Bachmann erklärt die Situation: "Nach seiner Roten Karte gegen Goch hat sich Alex negativ entwickelt. Bis dahin war er mit acht Toren unser bester Torschütze, hat mannschaftsdienlich gespielt." Der Beschuldigte schüttelt den Kopf: "Das habe ich bis zum Schluss." Bachmann weiter: "Alex ist ein emotionsgeladener Typ. Bei der 1:2-Niederlage in Rheydt habe ich ihm Anweisungen gegeben, denen er nicht nachgekommen ist." Calinau konkretisiert: "Ich wollte einen Freistoß schießen, Verantwortung übernehmen. Der Trainer hat reingerufen, dass ich die Standards nicht ausführen soll. Natürlich ärgert man sich als Spieler, aber nach fünf Minuten war die Sache für mich gegessen."

Nicht aber für Bachmann und Kapitän Kai Berges, der früher Calinaus Klassenlehrer war: "Wir haben ihn zur Rede gestellt", berichtet der 59-jährige Bachmann. "Aber Alex hat nichts angenommen." Calinau entgegnet: "Der Initiator dieser Geschichte war einzig und allein Kai." Bachmann führt fort: "Am vergangenen Donnerstag hat sich Alex dann vom Training abgemeldet, am Freitag keinen Einsatz gezeigt. Er soll ein Probe-Training bei Fortuna Düsseldorf absolviert haben." Calinau kann darüber nur lachen: "Ich habe mich nirgendwo vorgestellt, sondern war in der Uni."

"Lage geht einigen am Allerwertesten vorbei"

Konsequenz: Bei der 0:2-Heimklatsche gegen Nettetal saß der Kölner Sport und Geschichts-Student nur auf der Bank. "Das war eine Disziplinar-Maßnahme", beschreibt Bachmann. Calinau versteht die Welt nicht mehr: "Das soll eine disziplinarische Maßnahmen gewesen sein? Dann hätte ich die gesamten 90 Minuten draußen bleiben müssen. Aber ich wurde eingewechselt, weil wir hinten lagen und plötzlich wieder Hoffnungsträger. Das kann nicht sein." Bachmann: "Das können wir uns nicht gefallen lassen. Auch das Team steht hinter der Entlassung." Calinau sauer: "Das ist Blödsinn. Ich bin zwar emotionsgeladen, aber nur in positiver Hinsicht. Ich wollte mich mit allen Kräften gegen die Niederlagen stemmen, weil ich das Gefühl habe, dass die Situation einigen am Allerwertesten vorbei geht. Das ist kein kameradschaftliches Verhalten. Ich fühle mich hinters Licht geführt."

Damit ist das Tischtuch zwischen Coach und Spieler zerschnitten. "Eigentlich hatten wir ein gutes Verhältnis", blickt Calinau auch mit einem weinenden Auge zurück. "Aber ich akzeptiere die Entscheidung, bin kein problematischer Spieler. Jetzt muss ich sehen, wohin mein Weg führt." Ob Calinau am Niederrhein bleibt, steht in den Sternen. Schließlich paukt er in Köln und am Rhein sind genügend Clubs angesiedelt. "Ich will unbedingt noch einmal zurück in die Oberliga", hat Calinau Träume.

Für die Union beginnen hingegen noch unangenehmere Zeiten. Denn laut Bachmanns Aussagen haben die Mülheimer keinen adäquaten Sturm-Ersatz. Ausgerechnet im Abstiegs-Kampf ist der sicherste Knipser geschasst worden. Nach den Sommer-Abgängen der Leistungs-Träger und "Top-Verdiener" Michael Klauß, Birkan Yilmaz, Christian Hinz, Stefan Hohensee und Christian Großmann behaupten böse Zungen, dass es sich um eine Einsparungs-Maßnahme für die finanziell wankende Union handelte.

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