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BVB: Langfristige Großbaustelle Borussia

BVB: Langfristige Großbaustelle Borussia
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Schwarz-gelbe Ernüchterung. Spätestens nach der deftigen 0:3-Klatsche beim Schlusslicht Hamburger SV dürfte auch der größte BVB-Optimist aus den Träumen gerissen sein.

Schwarz-gelbe Ernüchterung. Spätestens nach der deftigen 0:3-Klatsche beim Schlusslicht Hamburger SV dürfte auch der größte BVB-Optimist aus den Träumen gerissen sein. Das angestrebte internationale Geschäft ist für die Borussen nicht mehr zu realisieren. Selbst wenn - welch Ironie - der Abstand zu Platz fünf sich nicht vergrößert hat.

Zumindest vorübergehend werden die Dortmunder aber die Ränge unter sich ins Visier nehmen müssen, gegen die Namensvetterin aus Mönchengladbach muss ein Dreier her, um alle Zweifel in Richtung aufkeimenden Abstiegskampf zu beseitigen. Sollte der Erfolg gelingen, ist die Saison für die Westfalen nach dem 22. Spieltag so gut wie gelaufen. Tristesse pur prägt dann den Alltag. Aber nicht nur die laufende Spielzeit wird Watzke & Co. reichlich Kopfschmerzen bereiten, wie es aussieht, werden sie im Sommer weitaus mehr Arbeit haben, als ihnen lieb ist.

Finanziell wurde die Trendwende zwar geschafft, sportlich eindeutig nicht. Das Team besitzt nicht die Qualität, um internationale Ambitionen hegen zu können. Der einst so gelobte, wenn auch zwangsläufig geförderte, Jugendstil funktioniert nicht. Einen Stammplatz aus der Nachwuchsgarde hat lediglich Marc-André Kruska, der, ohne ihm nahe treten zu wollen, diesen auch Sebastian Kehls Verletzung verdankt. Nuri Sahin spielt keine Rolle mehr. Markus Brzenska tritt höchstens auf der Stelle, das so hochgelobte Talent Sebastian Tyrala kommt in der Bundesliga einfach nicht an.

Philipp Degen bleibt Woche für Woche den Beweis schuldig, dass ihn in den anderthalb Jahren zuvor lediglich Bert van Marwijk ausgebremst hat. Das Mittelfeld ist ein komplettes Torso. Steven Pienaar wird sich spätestens im Juni verabschieden, Lars Rickens Glanzzeit liegt schon einige Jahre zurück. Der für stolze 4,7 Millionen Euro aus Bremen geköderte Nelson Valdez ist das farblose Abbild eines Torjägers, selbst wenn er kämpferisch alles gibt. Großbaustelle BVB: Es muss überall gegraben werden.

Und dann wäre da noch die Trainer-Position. Jürgen Röbers Antritts-Elan hat die Mannschaft nicht übernommen, der Wechsel ist inzwischen verpufft. Sein erklärter Nachfolger ist Thomas von Heesen, der aber seit Sonntag selbst in Bielefeld nicht mehr im Amt ist. Ohnehin gibt "TvH" in den letzten Monaten kein glückliches Bild ab. Nach der Trennung von Bert van Marwijk bemühten sich die Borussen intensiv um ihn, aber der frühere Hamburger musste noch überlegen, ob er der Arminia überhaupt ade sagt.

Da stellt sich die nicht ganz unberechtigte Frage, was sich denn bei den Bielefeldern von Mitte Dezember bis Ende Januar so gravierend geändert hat, dass sich von Heesen "völlig überraschend" dazu durchgerungen hat, seinen Kontrakt nicht zu verlängern. Wenn er eher zu dem Schluss gekommen wäre, hätte die Lösung weitaus eleganter ausgesehen. So kann er unter Umständen mit dem Makel eines geschassten Coaches nach Dortmund gekommen, der Röber in den nächsten Wochen zumindest schon symbolisch im Nacken sitzt. Die riesige Möglichkeit, schon von Anfang 2007 die Mannschaft nach seinen Vorstellungen zu formen, hat "TvH" verpasst.

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