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BOCHUM: Misimovic gegen Nürnberg auf dem Prüfstand

BOCHUM: Misimovic gegen Nürnberg auf dem Prüfstand
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Seit einigen Wochen ist es raus! Zvjezdan Misimovic wechselt am Saisonende zum 1. FC Nürnberg.

Seit einigen Wochen ist es raus! Zvjezdan Misimovic wechselt am Saisonende zum 1. FC Nürnberg. Nach drei Jahren in Bochum hat sich der Mittelfeldregisseur entschieden, die kommenden vier Spielzeiten für die Franken zu kicken. Kaum ist die Entscheidung publik geworden, da kommt es am Sonntag (17 Uhr) schon zu einem brisanten Duell, wenn er mit dem VfL auf seinen zukünftigen Arbeitgeber trifft. RevierSport hat die Möglichkeit gehabt, ausführlich mit Misimovic über die bevorstehende Partie und die Gründe für seinen Wechsel zu sprechen.

Zvjezdan Misimovic, das ist sicherlich ein besonderes Spiel am Sonntag, wie groß ist die Nervosität?

Was heißt das schon? Ich bereite mich auf die Begegnung gegen Nürnberg genauso intensiv vor wie auf jede andere. Für uns ist es ein immens wichtiges Duell. Wir müssen im Jahr 2007 nicht nur unser erstes Tor schießen, sondern auch die drei Punkte holen. Erst dann wären unsere beiden Auswärtszähler richtig wertvoll.

Belastet Sie die jetzige Situation?

Natürlich ist man ein wenig abgelenkt. In den letzten Tagen sprechen einen alle im Bekanntenkreis darauf an, aber ich bin sicher, dass wenn der Anpiff erfolgt, das alles aus dem Kopf raus ist. Dann will ich nur mit meiner Mannschaft unbedingt gewinnen. Da ist es mir auch egal, dass der Gegner ausgerechnet Nürnberg heißt.

Dennoch kann so eine Begegnung auch ein Drahtseilakt sein, man weiß nie, wie die Fans reagieren.

Ich rechne schon damit, dass der ein oder andere pfeifen wird, weil ich den VfL am Saisonende verlasse. Erst recht, wenn es im Spiel bei mir nicht so gut läuft. Aber ich werde versuchen, mich davon nicht beeinflussen zu lassen und alles für den VfL zu geben. Das ganze Drumherum muss mir egal sein, ich darf mich nicht ablenken lassen.

Also bleiben Sie am Sonntag auch der alte Zwetschge und scheuen sich nicht vor einem Risikopass?

Ich werde mich nicht aus Angst vor einem Fehlpass verbiegen. Ich spiele so wie ich es immer tue. Alles andere wäre künstlich und der falsche Ansatz. Ich wüsste auch wirklich nicht, warum ich mein Auftreten gegen Nürnberg ändern sollte, das wäre doch Quatsch.

Marcel Koller hat angekündigt, dass er Ihnen bis zum Saisonende den Rücken stärkt und von Ihrer Leistung überzeugt ist.

Ich habe dem Coach eine Menge zu verdanken. Ich weiß aber auch, dass er mir nur dann uneingeschränkt vertrauen kann, wenn ich die Leistung bringe. Dass habe ich in der zweiten Liga getan, auch zum Ende der Hinrunde lief es ganz gut. Ich werde auch bis zum letzten Spieltag alles für den VfL geben. Natürlich kann ich nicht versprechen, dass ich gut spiele. Aber von meinem festen Willen rücke ich nicht ab.

Sie gehen wegen der fetten Kohle nach Nürnberg oder ist das nur die halbe Wahrheit?

Es ist für einen Profi wichtig, Geld zu verdienen. Aber das hätte ich auch in Bochum bekommen. Deshalb ist dies nicht der Hauptgrund, warum ich beim FCN unterschrieben habe. Der eigentliche Grund liegt im privaten Bereich. Ich bin ein sehr familiärer Mensch, der es liebt, wenn meine ganze Familie um mich herum glücklich ist. In München bin ich geboren, da leben alle meine Verwandten und Freunde und da zieht es mich in die Nähe. Es ist schon ein Unterschied, ob ich 650 Kilometer entfernt lebe oder nur 150. Da kann ich fast schon auf einen Kaffee nach Hause fahren.

Warum haben Sie Ihren Wechsel so früh bekannt gegeben?

Weil ich es dem Verein und den Fans schuldig bin, nicht irgendeinen Eiertanz zu veranstalten und die Leute wochenlang hinzuhalten. Das wäre doch unfair. So hat der VfL die Chance, sich rechtzeitig um Ersatz zu kümmern und für die neue Saison zu planen. Es gebietet der Anstand, dass man dem Club reinen Wein einschenkt. Es wäre kurios, wenn das plötzlich zu einen Bumerang für mich würde. Ich sage es noch einmal, ich denke sportlich an nichts anderes als an den Klassenerhalt. Wir haben einen qualitativ guten Kader, der mit Sicherheit am Ende drei Teams hinter sich lassen wird. Das würde dann ein Abschied mit einer großen Fete und einer sauberen Trennung.

Mit einer überzeugenden Leistung am Sonntag könnten Sie alle Kritiker Lügen strafen!

Wenn das so leicht wäre. Ich denke, es wird ein ganz schwieriges Spiel, aber ich bin überzeugt, dass wir uns durchsetzen können. Ich habe nur eine persönliche Bitte: Die Zuschauer müssen uns ausnahmslos helfen, auch mal einen Fehler verzeihen. Pfiffe haben noch keiner Mannschaft der Welt geholfen. Der Appell kann nur sein, dass wir alle gemeinsam über 90 Minuten zusammenstehen, dann können wir auch unser Ziel erreichen.

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