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MSV: Rüttgers
"Der Verein hat eine Zukunft"

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MSV: Abstieg wäre für Rütters kein Genickbruch
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Seit knapp zwei Monaten ist Andreas Rüttgers Vereinsboss. Und schon steht er im Brennpunkt. Sportlich droht der Abstieg, die Fans gehen auf die Barrikaden.

Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass der Vorstand nur aus Amateuren besteht. Im RS-Interview bezieht der Familienvater und MSV-Fan Stellung.

Herr Rüttgers, mit dem Ultimatum gegen Oliver Reck wollen Sie die Mannschaft in die Pflicht nehmen...

...Augenblick, es ist kein Ultimatum, sondern eine Feststellung, dass Oliver Reck am Freitag auf der Bank sitzt.

Aber mit der Vorgabe, gegen Fürth gewinnen zu müssen. Und das ist ein Ultimatum.

Nein, denn das beinhaltet doch nicht, dass er fliegt. Wenn wir am Ende unglücklich mit 0:1 verlieren, bedeutet es doch nicht unabdingbar, dass wir einen Trainerwechsel vornehmen. Entscheidend für den MSV ist, dass das Team den Abstiegskampf annimmt.

Das haben die Spieler zuletzt nicht gemacht.

Stimmt. Das Spiel gegen den FSV Frankfurt war leider richtungsweisend. Hätten wir unsere Chancen genutzt und 5:1 gewonnen, würden wir uns nicht über den Abstieg Gedanken machen müssen.

Müssen Sie aber, weil die Mannschaft danach versagte.

Der Auftritt in Rostock war schlecht. Danach ging das Selbstvertrauen flöten und jetzt stecken wir im Keller. Deshalb wollen wir nun auch die Führungsspieler in die Pflicht nehmen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Wie soll das gelingen?

Ich habe drei Gründe, warum wir gewinnen. Die nenne ich aber nicht, weil ich abergläubisch bin.

Kann der MSV in der dritten Liga überhaupt überleben?

Ja. Natürlich ist es in der zweiten Liga einfacher, aber auch ein Abstieg würde uns nicht das Genick brechen.

Aber viele Sponsorenverträge gelten nicht für die dritte Liga. Was macht Sie so sicher?

Stimmt, etliche Kontrakte verlieren ihre Gültigkeit. Dennoch hat der Verein eine Zukunft. Es wird immer gesagt, dass wir nur 12.000 Fans hätten. Es wird immer gesagt, dass wir nur wenige Sponsoren hätten. Aber das macht uns auch stark. Ich bin mir sicher, dass wir in der dritten Liga immer noch 8.000 Zuschauer haben. Denn die Fans kommen nicht wegen der Mannschaft mit Spielern, die im heutigen Fußballgeschäft ständig ausgetauscht werden können. Sie kommen wegen des Vereins. Deshalb bleiben auch die Geldgeber dabei. Es gibt genügend Wirtschaftskraft in Duisburg, die wir mit einem neuen Wir-Gefühl für uns gewinnen wollen.

Das gelingt aber nur mit sportlichem Erfolg.

Oder mit einer neuen Philosophie, die wir aufbauen werden. Die Stadt, Wirtschaft und Fans müssen wieder stolz auf ihren Verein sein können. Ich bin zuversichtlich, dass uns das in den nächsten Monaten auch gelingen wird. Natürlich wäre die zweite Liga dafür besser geeignet, aber es würde auch in der dritten funktionieren. Wichtig ist, noch mehr Identifikation zu schaffen. Das ist die Voraussetzung, dauerhaft Erfolg zu haben und dann hoffentlich irgendwann ins Oberhaus zurückzukehren.

Ist das in der aktuellen Situation nicht zu hoch gegriffen?

Ich habe extra gesagt: Irgendwann. Jetzt geht es nur darum, die Klasse zu erhalten und dafür unternehmen wir alles.

Sie appellieren an die Identifikation, aber in Rostock und Dresden war niemand aus dem Vorstand und Aufsichtsrat dabei. Wie passt das zusammen?

Wir arbeiten derzeit fast 14 Stunden täglich für den Verein. Neben unserer normalen Arbeit. Wir beschäftigen uns rund um die Uhr mit dem Verein und suchen Lösungen. Außerdem waren doch Vertreter dabei. Wir können aber gerne demnächst verkünden, wer dabei ist, damit das nicht mehr übersehen wird.

Können Sie den Vorwurf, dass im Vorstand nur Amateure arbeiten, nachvollziehen?

Natürlich kann man ein Touristikunternehmen nicht mit einem Verein vergleichen, doch es gibt Parallelen. Schauinsland Reisen war ein Underdog, zählt jetzt zu den Großen der Branche. Gleiches haben wir auch mit dem MSV vor. Dabei ist es aber unsinnig, uns mit Dortmund oder Schalke zu vergleichen. Wir haben einen eigenen Weg, den wir konsequent verfolgen. Warten wir doch mal ab, was die Amateure bewerkstelligen. Wir haben in den letzten Wochen hart gearbeitet, Ruhe in den Verein einkehren lassen und Konzepte ausgearbeitet. Und wir erwarten, dass auch jeder Spieler die gleiche Leidenschaft an den Tag legt.

Die Fans rufen im Internet zum Boykott des Fürth-Spiels auf. Welchen Einfluss nehmen Sie darauf?

Ich kann die Anhänger verstehen. Ich bin selbst Fan und weiß, wie sie sich fühlen. Aber jetzt müssen wir zusammenstehen. Unser zweiter Vorsitzender Sebastian Runde, Mitglied des Vorstandes, ist täglich schon seit jeher im Forum aktiv. Er hat schon mehr als 1.500 Beiträge verfasst. Wir kennen die Sorgen der Fans und werden sie am Freitag hoffentlich mit einem Sieg abschwächen.

Wenn nicht, fliegt Reck?

Das habe ich schon in Ihrer Eingangsfrage oben beantwortet.

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