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Rothenbaum droht Verlust des Masters-Status
Kein Masters-Turnier mehr am Rothenbaum?

Rothenbaum droht Verlust des Masters-Status
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Die jüngsten Reformpläne von ATP-Präsident Etienne de Villiers verheißen nicht Gutes für das Turnier am Hamburger Rothenbaum.

ATP-Präsident Etienne de Villiers stellte am Mittwoch in Rotterdam seine Reformpläne für den Terminkalender in den kommenden Jahren vor. Davon betroffen sein könnten auch die German Open am Hamburger Rothenbaum, denen der Verlust des Masters-Status droht.

Mehr noch: Die Absicht der ATP, den French Open im Mai ein kombiniertes Frauen- und Männer-Turnier der obersten Kategorie vorzuschalten, könnte Hamburg zu einer Verschiebung des Termins in den späten Juli oder gar in den August zwingen.

DTB will um Rothenbaum kämpfen

Trotz der ungünstigen Ausgangslage will der Deutsche Tennis-Bund (DTB) um sein Kronjuwel kämpfen. "Wir beraten im Moment, ob wir uns um ein kombiniertes Event oder um ein Masters-Turnier bewerben", sagte Carl-Uwe Steeb, ab 2008 als Nachfolger von Walter Knapper Turnierdirektor in Hamburg, dem Sport-Informations-Dienst (sid). Aus wirtschaftlichen und logistischen Gründen ist allerdings ein kombiniertes Turnier am Rothenbaum kaum denkbar.

Die Bewerbungsfrist endet Anfang März. Mitte des Jahres wird die ATP dann ihren komplett reformierten Terminplan für 2009 vorstellen. "Masters" heißen die Turniere unterhalb der vier Grand Slams dann aber nicht mehr. De Villiers möchte sie "1000er" nennen, weil der Sieger 1000 Punkte für die Weltrangliste bekommen soll.

Saisonfinale dauerhaft in London

Und der Südafrikaner möchte noch mehr, er holt das Saisonfinale der acht weltbesten Tennisprofis 2009 nach Europa zurück. Der seit 2000 bestehende Masters-Cup (Vorgänger Masters und ATP-WM), der seit 2005 und noch bis 2008 in Schanghai ausgetragen wird, soll dann ATP World Tour Finals heißen und nach de Villiers" Wunsch fest in London installiert werden. China bekommt dafür im Gegenzug eines der Masters-Turniere, die von derzeit neun auf acht reduziert werden.

Für das kombinierte Event im Vorfeld der French Open wird voraussichtlich Madrid den Zuschlag erhalten, dessen Impresario Ion Tiriac mit Macht auf den lukrativen Termin drängt. Das würde das Aus für mindestens eines der drei Masters-Turniere in Monte Carlo, Rom und Hamburg bedeuten, die von Ende April bis Mitte Mai auf Sand gespielt werden. Kaum gefährdet scheinen Indian Wells und Miami im März/April, Montreal/Toronto und Cincinnati im Vorfeld der US Open und das Hallenturnier im Herbst in Paris.

Turniere sollen in vier Kategorien eingeteilt werden

Ab 2009 sollen die Turniere von ihrer Wertigkeit her in vier Kategorien eingeteilt werden. Unterhalb der vier Grand Slams in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York sowie den acht "1000ern" wird es zehn noch nicht benannte 500er-Events und den großen Rest geben. In welche Kategorie Hamburg fallen würde ist noch völlig offen.

"Wir müssen dem Publikum verdeutlichen, dass es im Tennis wie in anderen Sportarten auch eine zweite und dritte Liga unterhalb der ersten gibt", sagte de Villiers. Er hoffe zudem, dass die vom Tennis-Weltverband ITF veranstalteten Grand-Slam-Turniere künftig 2000 Punkte an die Sieger verteilen, um den Unterschied zu den "1000ern" zu dokumentieren.

ATP plant Strafenkatalog

Um den vielen Absagen prominenter Spieler endgültig einen Riegel vorzuschieben, arbeitet die ATP derzeit an einem erheblich verschärften Strafenkatalog. "Es gab im vergangenen Jahr nicht weniger als 384 Absagen, das ist deutlich zu viel", sagte de Villiers in Rotterdam. Er will Spielern, die bei einem der "1000er" nicht antreten, die Teilnahme am nächsten verbieten. Charly Steeb findet das zumindest schwierig: "Natürlich müssen die Turniere besser geschützt werden, aber wenn ein Spieler ein Attest vorlegt, kann man ihn kaum bestrafen."

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