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Brand fordert "volle Unterstützung der Bundesliga"
Bundestrainer ist auf Funktionäre nicht gut zu sprechen

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Handball-Bundestrainer Heiner Brand hat die Verlängerung seines 2008 auslaufenden Vertrages an Bedingungen geknüpft. Nicht zuletzt hofft der 54-Jährige auf ein Umdenken der Liga bei der Zahl der eingesetzten Ausländer.

Er wird als Architekt des deutschen Handball-Wunders gefeiert, doch in der Stunde des WM-Triumphs ließ Bundestrainer Heiner Brand seine Zukunft offen. Die Verlängerung seines 2008 auslaufenden Vertrages knüpft der 54-Jährige an Bedingungen und setzt damit vor allem die Bundesliga unter Druck.

"Ich bin mit der Zusammenarbeit mit dem DHB-Präsidium sehr zufrieden und pflege meine Verträge zu erfüllen. Dagegen bin ich mit vielen Entwicklungen in der Liga nicht zufrieden", erklärte Brand am Rande der WM-Party am späten Sonntagabend auf dem Kölner Rathausplatz.

"Es müssen einige Bedingungen erfüllt werden"

Der Gummersbacher fordert "die volle Unterstützung" der Bundesliga und will mit diesem Ansinnen nicht locker lassen. Brand: "Es müssen einige Bedingungen erfüllt werden, um den Handball bei uns langfristig oben zu halten." Während die begeisterten Klub-Manager die Euphorie des "Wintermärchens" in den Bundesliga-Alltag retten wollen, ist Brand auf die Funktionäre gar nicht gut zu sprechen.

Kein Wunder, hatte doch die Liga-Versammlung im Herbst die vom Bundestrainer geforderte Beschränkung der Ausländerzahl abgelehnt. "Dabei bin ich davon ausgegangen, dass mindestens vier deutsche Spieler pro Team auf dem Spielbericht auftauchen sollen. Aber dass dann gar kein Deutscher mehr Pflicht sein soll, das hat mich sehr geschockt", sagt Brand. Als Frechheit empfand er zudem die Tatsache, "dass man mich damals überhaupt zur Liga-Versammlung nach Hannover eingeladen hat".

Unterstützung von Bredemeier

Auch DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier hält die Quotenregelung für unabdingbar: "Darauf werden wir mit Nachdruck hinarbeiten. Zudem muss Handball wieder ein Schulsport werden."

Brand gab sogar zu, nach dem 29:24-Endspieltriumph gegen Polen am Sonntag in der Kölnarena kurzzeitig an einen sofortigen Rücktritt gedacht zu haben. "Nach dem Schlusspfiff sind schon einige Gedanken aufgekommen. Aber mein nächstes Ziel ist Olympia 2008. Etwas Größeres gibt es gar nicht", sagte der Weltmeister-Coach, der mit seiner Mannschaft direkt für die Sommerspiele in Peking qualifiziert ist. Der Olympiasieg fehlt Brand, der als erster Handballer einen WM-Titel als Spieler und Trainer gewann, noch in seiner Sammlung.

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