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Nach Torhüter-Attacke
30 Jahre Stadionverbot für Ajax-Hooligan

Torhüter-Attacke: 30 Jahre Stadionverbot für Hooligan
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Im Frühjahr hatte der Hooligan, dem in Amsterdam im Vorjahr ein Stadionverbot von drei Jahren auferlegt worden war, eine kurze Strafe wegen Hehlerei abgesessen.

Der 19 Jahre alte Wesley van W., der am Dienstag mit seiner Torwartattacke den Abbruch des niederländischen Pokalspiels zwischen Ajax Amsterdam und AZ Alkmaar verursacht hatte, ist ein alter Bekannter der Polizei und Justiz. Das schreibt die Tageszeitung De Volkskrant. Zudem hat er an seinem Wohnort in Almere Hausverbot in einem Supermarkt, weil er dort in der Getränkeabteilung auf Flaschen uriniert hatte.

Ajax Amsterdam verlängerte unterdessen das gegen Wesley van W. verhängte Stadionverbot von drei auf 30 Jahre. Somit darf er sich an Spieltagen nicht im und am Stadion sowie in der Amsterdamer Innenstadt aufhalten. Es ist das längste Stadionverbot, das Ajax jemals ausgesprochen hat. Über ein landesweites Stadionverbot entscheidet in den nächsten Wochen der niederländische Fußball-Verband KNVB.

Ajax teilte mit, dass der Hooligan auch für die Kosten aufkommen müsse, die durch den Spielabbruch verursacht worden seien. Die Person, die ihm die Eintrittskarte vermittelt hatte, wurde mittlerweile ebenfalls identifiziert. Auch sie wird für die entstandenen Kosten zur Verantwortung gezogen.

Am Samstag verlängerte ein Richter die Untersuchungshaft des Hooligans um 14 Tage. Sein Rechtsanwalt Geertjan van Oosten erklärte, dass sein Mandant einen Intelligenzquotienten von 71 und eine leichte geistige Behinderung habe. Nach Informationen seiner Eltern leidet Wesley van W. an einer bipolaren Störung, die provozierende und aggressive Verhaltensweisen verursacht. Van Oosten sagte, dass sein Mandant sich an den Vorfall in der AmsterdamArena nicht mehr erinnern könne. Er sei betrunken gewesen, habe aber nicht unter Drogen gestanden.

Ein Bekannter von Wesley van W. berichtete, dass sich der Hooligan einen Hitler-Schnurrbart auf seinen Zeigefinger habe tätowieren lassen. Um Menschen zu provozieren, halte er den Finger dann vor seine Nase. Auf seinem Rücken befände sich eine Tätowierung in gotischer Schrift mit den Buchstaben ACAB (All Cops Are Bastards), ein bei Hooligans populärer Slogan. Er liebe Alkohol und scheue auch Drogenexperimente nicht.

Mitglieder des Ajax-Fanklubs AFCA haben zwischenzeitlich den Täter und seine Eltern bedroht. Schon bevor Wesley van W. am Dienstagabend in der 36. Minute auf das Spielfeld gerannt war, um AZ-Torwart Alvaro Esteban anzugreifen, war er Stadionbesuchern auf der Tribüne wegen seines aggressiven Verhaltens aufgefallen. Wie Wesley van W. seinem Anwalt erklärte, habe er Esteban nur erschrecken und eine Platzrunde laufen wollen. Zudem soll es um eine Wette gegangen sein. "Für 50 Euro werde ich auf das Feld rennen", soll Wesley van W. gesagt haben.

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