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Irlands Trainer Staunton braucht Siege

Irlands Trainer Staunton braucht Siege
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Bei seinem Debüt auf der irischen Bank hat Steve Staunton einen Erfolg gegen Schweden gefeiert. Doch nach der 0:4-Schlappe gegen die Niederlande steht Staunton vor dem Spiel in Deutschland unter besonderer Beobachtung.

Eines haben Joachim Löw, Trainer der deutschen Nationalmannschaft, und sein irischer Kollege Steve Staunton gemeinsam: Beide feierten zu Beginn ihrer Ära einen klaren 3:0-Erfolg gegen Schweden. Auf der Insel aber stehen nach der 0:4-Niederlage Irlands gegen die Niederlande im letzten Testspiel vor Beginn der EM-Qualifikation die Kritiker Schlange - und Staunton vor dem Gastspiel im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion am kommenden Samstag (20.45 Uhr/live in der ARD) unter Druck.

Höchste Heimpleite seit 1966

Schuld daran ist der letzte Test der Iren vor dem Duell mit dem WM-Dritten, die höchste Heimpleite der stolzen irischen Elf seit dem 0:4 gegen Deutschland im Mai 1966 in Dublin. "Das war eine Lehrstunde", sagte Staunton: "Die haben mit uns gemacht, was sie wollten." Mancher Kritiker vergaß aber, dass Irland bei diesem Debakel acht Spieler fehlten, darunter Stammkeeper Shay Given, Kapitän Robbie Keane und Damien Duff.

Dennoch: An bissigen Kommentaren über das "Greenhorn" Staunton mangelt es seither nicht. Was kann man schon von einem erwarten, der an Trainer-Erfahrung nicht mehr vorzuweisen hat als ein paar Wochen als Assistent beim englischen Drittligisten FC Walsall? Nicht viel, meinen einige Experten und Fans.

Zusätzlich erschwert hat sich der 37-Jährige seinen Job durch die 0:1-Niederlage im Mai gegen Chile, als er mit einem 3-4-3-System experimentierte. "Das hat leider gar nicht funktioniert", musste er kleinlaut zugeben. Wie weit die Abneigung einiger Fans geht, erfuhr Staunton zwei Tage vor dem Spiel gegen die Niederlande, als ihn ein Mann vor dem Teamhotel mit einer Maschinengewehr-Attrappe bedrohte und herzhaft beschimpfte.

Irland glaubt an Staunton

Bei Stauntons Ernennung hoffte Irland, das seit der WM 2002 an keinem großen Turnier mehr teilgenommen hat, noch auf eine bessere Zukunft. "Er hat viele Leute über Jahre beeindruckt", sagte John Delaney, der Boss des nationalen Verbandes FA: "Ich glaube, dass er ein exzellenter Trainer wird." Und Stürmer-Legende Niall Quinn lobte im Brustton der Überzeugung: "Er wird uns den Spirit zurückbringen."

Für seinen unerschütterlichen Glauben und die Einstellung, ein Spiel erst verloren zu geben, wenn der Bus des Gegners aus der Stadt gefahren ist, liebten die Fans den Spieler Staunton. Für Liverpool, Bradford, Aston Villa, Crystal Palace, Coventry und zuletzt Walsall pflügte der torgefährliche Linksverteidiger manchen englischen Rasen um. Mit der Nationalmannschaft nahm er an drei Weltmeisterschaften teil, als einziger Ire bestritt er alle 13 WM-Spiele des Landes, und mit 102 Einsätzen (sieben Toren) ist "Stan" Rekordnationalspieler.

Dass die FA dennoch Vorbehalte hatte, beweist die Personalie Bobby Robson. Der alternde Sir wurde Staunton als "Ratgeber" zur Seite gestellt. Doch Robson musste unlängst ein Hirntumor entfernt werden, in Stuttgart wird er fehlen.

"Ich bin sehr optimistisch"

Der Ausfall seines Mentors ficht Staunton indes ebensowenig an wie die Kritik. "Ich habe nie gesagt, dass es einfach wird", sagte er: "Ich bin erst am Anfang und weiß, was zu tun ist, um Erfolg zu haben. Ich bin sehr optimistisch, weil wir genug gute Spieler haben, um die Qualifikation zu schaffen." Mit "Leidenschaft und Hingabe" will er die nach drei Spielen verloren gegangene "Liebe unserer Fans zurückgewinnen" - möglichst schon gegen Deutschland.

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