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Essen: Spielabbruch
3 Mal Rot! Team geht vom Platz, Trainer weg!

Essen: Die Abbruchwelle geht munter weiter
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Der Essener Amateurfußball gibt in den letzten Wochen wahrlich kein gutes Bild ab. Die Serie der Gewalttaten und Spielabbrüche will einfach nicht abreißen.

Der nächste Vorfall ereignete sich in der Kreisliga B im Essener Nord-Westen. Das Duell der Zweitvertretungen zwischen den Sportfreunden Katernberg und der Tgd. Essen-West wurde in der 72. Minute beim Stand von 5:1 für die Gastgeber abgebrochen. Die Gäste von der Haedenkampstraße fühlten sich nach drei Platzverweisen vom Schiedsrichter benachteiligt und verließen geschlossen den Platz.

Wir fragten bei den Beteiligten nach: Was war da los?

Peter Borkowski (Trainer Sportfreunde Katernberg II):

"Mit dem Abbruch hatte mein Team überhaupt nichts zu tun. Es war einzig und allein eine Angelegenheit zwischen den Spielern und Verantwortlichen der Gäste und dem Schiedsrichter, Christian Sorgatz. Die Tgd. bekam innerhalb von wenigen Minuten drei Rote Karten aufgebrummt, die aus meiner Sicht auch in Ordnung waren. Es entstand ein heilloses Durcheinander und es wurde viel diskutiert. Der Kapitän der Gäste wollte anschließend besonders clever sein und täuschte eine Verletzung vor, um das Spiel abbrechen zu lassen. Das ist natürlich Blödsinn, da ein Schiedsrichter eine Begegnung nur nach eigenem Ermessen abbrechen kann. Der gegnerische Trainer fiel durch besonders lautstarke Proteste auf und stürmte mehrmals auf den Platz. Tgd. hatte danach wohl keine Lust mehr und verließ geschlossen das Spielfeld. Im Grunde war es nichts Weltbewegendes, aber die Art und Weise, wie sich der Trainer und die Spieler verhalten haben, war schon erbärmlich. Das sind Klamotten, die sich aktuell im Amateurfußball ereignen, die einem den Spaß am Sport rauben. So etwas muss einfach nicht sein."

Günter Weirauch (Leiter der Fußballabteilung der Tgd):

"Ich habe nach Spielschluss mit dem Schiedsrichter gesprochen. Herr Sorgatz wird einen Sonderbericht schreiben, da er sich von unserem Trainer, Canol Cano, offensichtlich bedroht fühlte. Herr Cano wird keine Auskünfte über den Vorfall geben können, da wir die Zusammenarbeit noch am selben Tag beendet haben. Er ist einer Entlassung mit seinem Rücktritt zuvorgekommen. Solche Geschichten, die in Katernberg vorgefallen sind, können wir als Verein einfach nicht dulden. Herr Cano ist schon mehrmals durch Auseinandersetzungen mit den Unparteiischen negativ aufgefallen. Das geht überhaupt nicht. Es war in dieser Spielzeit bereits das zweite Mal, dass eine Begegnung der Zweiten Mannschaft aus einem solchen Grund abgebrochen wurde. Die Spieler dachten wohl, sie könnten es noch mal versuchen. Wir müssen nun schauen, dass wir eine sinnvolle Lösung für unsere Zweitvertretung finden. Der Abbruch in Katernberg wird nun vor der Kreisspruchkammer verhandelt."

Canol Cano (Trainer Tgd Essen-West II):

"Zunächst einmal möchte ich mit Nachdruck betonen, dass ich den Schiedsrichter auf keinen Fall bedroht habe. Der einzige Fehler, den ich begangen habe, war, dass ich nach der Roten Karte in der zweiten Halbzeit auf den Platz gerannt bin und den Schiri gefragt habe, warum er so einen Scheiß pfeift. Wir wurden über das gesamte Spiel von Herrn Sorgatz verpfiffen. Gegenüber meinem Betreuer hat er nach Spielschluss sogar zugegeben, dass er einen schlechten Tag erwischt habe. Davon kann sich meine Mannschaft aber nichts kaufen. Obwohl es eine absolut faire Partie war, kassierten wir drei Platzverweise. Zudem hatte ich drei angeschlagene Akteure, sodass ich entschieden habe, den Platz zu verlassen. Das habe ich auch getan, um der Situation deeskalierend entgegen zu wirken und frustbedingte Aktionen meiner Spieler zu vermeiden. Es war schon das siebte Mal in dieser Spielzeit, dass wir von den Unparteiischen benachteiligt wurden. Das liegt sicher auch daran, dass ich beim Kreis nicht beliebt bin. Ich sage immer offen und ehrlich meine Meinung und bin keiner, der sich bei den Schiris einschleimt. Man kann sich doch von denen nicht alles gefallen lassen. Aus diesem Grund bin ich zurückgetreten. Mit mir an der Seitenlinie würde man die Truppe auch in Zukunft gnadenlos verpfeifen. Allerdings weiß ich, dass sich ein Großteil der Truppe angesichts meines Rücktritts abmelden wird. Dass ich entlassen worden wäre, ist mir neu. Eigentlich wollte Herr Weirauch beim nächsten Training mit mir über das Problem sprechen. Er wollte sicher nur sein Gesicht gegenüber der Presse und dem Kreis wahren. Ich werde jetzt erstmal Pause machen, um dann im Jugendbereich weiter zu machen. Vielleicht habe ich da ja mehr Glück."

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