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Polen: Reisebericht
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Polen: Ein Reisebericht - RS beim Krakauer Derby
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Am 6. November um 17 Uhr stieg in Polen das 184. Stadtderby in Krakau. Der Vergleich zwischen Cracovia und Wisla ist das älteste Derby Europas - RS war vor Ort.

Bereits um vier Uhr morgens klingelte der Wecker – der Startschuss zum Krakauer Derby. Mit den RS-Mitarbeitern Ralf Piorr und Thomas Wein machten wir uns per Flugzeug über Düsseldorf und Berlin in Richtung Südpolen auf.

Was würde uns erwarten? Ausschreitungen vor der Partie, Randale während der 90 Minuten, Straßenschlachten nach dem Spiel? Würden sich die Stereotypen über den polnischen Fußball bestätigen? Oder würden wir das älteste innerstädtische Derby Europas als friedlich, stimmgewaltig und im positiven Sinne beeindruckend erleben? Letzteres erschien uns nach den Vorkommnissen in den vergangenen Jahren, als es immer wieder zu wüsten Ausschreitungen kam, als unwahrscheinlich – bis wir den Krakauer Flughafen Balice erreichten.

Euphorie vor dem Derby? Fehlanzeige!

Unser Weg führte mit dem Taxi ins Hotel. Wir nutzten die Strecke, um beim Taxifahrer nachzuhorchen, ob in der knapp 800.000-Einwohner-Stadt schon das Derbyfieber ausgebrochen sei. „Ich bin kein Fußballfan. Doch ich kann ihnen mit Sicherheit sagen, dass sie einen Tag vor dem Spiel keine Anhänger in der Stadt erblicken werden“, erklärte Józef. Natürlich fiel es uns schwer, das zu glauben. Denn wir sind aus dem Ruhrgebiet etwas anderes gewohnt: Schon Tage vor dem großen Revierderby präsentieren sich BVB- und S04-Fans stolz in ihren Farben.

Anders in Krakau, wo wir den Marktplatz im Herzen der Stadt und ihre unzähligen Gassen nach Cracovia- oder Wisla-Fans durchsuchten. Erfolglos. Sogar Stände mit Merchandising der beiden Traditionsklubs waren rar. „Die Leute kaufen hier in der Stadt keine Trikots oder Schals. Die haben ihre Fanshops nahe ihrer Stadien. Aber Fans mit Trikots werden sie hier sowieso nicht sehen. Die Leute haben Angst. In der Vergangenheit ist einfach zu viel passiert. Wenn du an einem falschen Ort, die falschen Farben zeigst, dann kann es sehr gefährlich werden“, erklärt uns Piotr, der in der Altstadt einen kleinen Stand mit Fan-Utensilien beider Klubs führt. Schnell mussten wir einsehen, dass in Krakau in Sachen Derby einiges anders läuft als im Revier.

Ralf, der Automat und der Kaffee

Doch nicht nur in Sachen Fußball ticken die Uhren in Krakau anders. Als Ralf Piorr Ausschau nach einem leckeren Italo-Café hält, muss ihn unser Tourguide Artur enttäuschen: „In der Nähe befindet sich ein Automat, da können wir uns einen Kaffee ziehen.“ Auch wenn wir an diesem Samstag überhaupt nichts zu spüren bekamen vom großen Derby am kommenden Tag, so hielt sich unsere Enttäuschung in Grenzen. Wir ließen den Abend in einem ukrainischen Restaurant, nahe dem einstigen Sitz der polnischen Könige ausklingen.

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