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Schweizer Selbstbewusstsein groß genug für Sieg
"Nicht verboten, gegen einen Großen zu gewinnen"

Schweizer Selbstbewusstsein groß genug für Sieg
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Seit fünfzig Jahren hat die Schweiz nicht mehr gegen Deutschland gewonnen.

Den ersten Sieg seit mehr als einem halben Jahrhundert will die Schweizer Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Deutschland am Mittwoch (20.00 Uhr/live im ZDF) in Düsseldorf einfahren. "Es ist nicht verboten, gegen einen so genannten Großen zu gewinnen. Und Deutschland ist ein Großer", sagte Nationaltrainer Jakob "Köbi" Kuhn.

Besonders motiviert sind die sieben Bundesliga-Legionäre im Aufgebot des Co-Gastgebers der Europameisterschaft 2008. Endlich wollen die Eidgenossen die seit dem 3:1-Erfolg am 21. November 1956 andauernde schwarze Serie gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beenden. "Wir wollen die Deutschen ärgern", sagte Alexander Frei.

"Taktisch sind wir besser"

Der Stürmer von Borussia Dortmund wird seinem Trainer Kuhn ebenso wie sein Vereinskollege Philipp Degen, dessen Zwillingsbruder David (Borussia Mönchengladbach), Tranquillo Barnetta (Bayer Leverkusen), Christoph Spycher (Eintracht Frankfurt), Marco Streller und Ludovic Magnin (beide VfB Stuttgart) hilfreiche Tipps geben können. "Der Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz ist ganz einfach: Das sind 87 Millionen gegen 7,8 Millionen. Technisch und taktisch sollten wir aber dagegenhalten können", meinte David Degen.

Der ehemalige Bundesliga-Legionär Hakan Yakin will sogar die Achillesferse des WM-Dritten erkannt haben: "Taktisch sind wir besser als Deutschland. Wir müssen uns vor ihnen nicht verstecken", sagte der ehemalige Profi des VfB Stuttgart.

Doch das offen zur Schau getragene Selbstvertrauen und die typische Gelassenheit der Schweizer scheint zu täuschen. Die Testspiel-Niederlagen zum Ende des Jahres gegen EM-Co-Gastgeber Österreich (1:2) und Rekord-Weltmeister Brasilien (1:2) haben viele offene Baustellen im Team des WM-Achtelfinalisten offenbart. Die Form der vergangenen zwei Jahre ist mit dem bitteren WM-Ausscheiden gegen die Ukraine im Elfmeterschießen verloren gegangen. Die Positivserie von zuvor nur einer Niederlage in 26 Spielen interessiert nur noch Statistiker.

"Die Schrauben wieder anziehen"

Zwar tat Kuhn die Rückschläge als "Betriebsunfälle" ab, doch in Zukunft wolle er "die Schrauben wieder anziehen". Als erste Maßnahme lässt er gegen Deutschland Diego Benaglio (Nacional Funchal) statt des in seiner Heimat heftig kritisierten Pascal Zuberbühler das Tor hüten. Gemeinsam mit dem starken Innenverteidiger Philippe Senderos (FC Arsenal) soll der 23-Jährige die Angriffsbemühungen von Miroslav Klose und Co. stoppen.

Zudem will Kuhn die zuletzt gespannte Atmosphäre in der Mannschaft verbessern: "Der Teamgedanke muss wieder im Vordergrund stehen." So soll er zwischen den Dauer-Streithähnen Frei und Kapitän Johann Vogel eine dringend benötigte Aussprache vermittelt haben. Beide hätten laut Insidern intern über die Führungsrolle im Team gestritten.

Unbestritten hat Angreifer Frei in der vergangenen Zeit einen Sprung auf der Hierarchie-Leiter gemacht. Dem 27-Jährigen fehlen bei 31 Toren in 53 Länderspielen nur noch vier Treffer, um den bisherigen Rekordtorschützen Kubilay Türkyilmaz abzulösen. Der gesetzte Sturmführer der Schweizer wird von einem großen Ziel angetrieben: "Wir werden 2008 die stärkste Nationalelf aller Zeiten haben. Dann muss der Titel das Ziel sein."

Frei betonte, dass man in Zukunft die Schweizer immer auf der Rechnung haben müsse: "Wer jetzt noch behauptet, wir könnten keinen Fußball spielen, der hat keine Ahnung. Wir sind nicht mehr die Fidschi-Inseln oder Honduras."

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