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Deutschland feiert gelungene WM-Generalprobe

Deutschland feiert gelungene WM-Generalprobe
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Im letzten WM-Vorbereitungsspiel hat die deutsche Nationalmannschaft einen 3:0 (2:0)-Sieg gegen Kolumbien gefeiert. Michael Ballack (20.), Bastian Schweinsteiger (37.) und Tim Borowski (69.) trafen für das DFB-Team.

Die WM-Generalprobe mit Bravour bestanden, das Selbstvertrauen gestärkt und die Euphorie bei den Fans weiter geschürt: Eine Woche vor dem Eröffnungsspiel gegen Costa Rica gewann die deutsche Nationalmannschaft ihren letzten Test gegen Kolumbien in Mönchengladbach souverän mit 3:0 (2:0) und scheint für den Höhepunkt im eigenen Land gerüstet.

"Das war ganz ordentlich"

Die Tore für das engagiert und konzentriert aufspielende deutsche Team erzielten Michael Ballack (20.), der überragende Bastian Schweinsteiger (37.) und der eingewechselte Tim Borowski (69.), doch besonders die deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum glücklichen 2:2 gegen Japan am Dienstag dürfte Bundestrainer Jürgen Klinsmann beruhigt haben. Vor allem die zuletzt wacklige Defensive, in der Philipp Lahm ein viel versprechendes Comeback gab ("Ich denke, das war ganz ordentlich"), ließ vor 45.000 begeisterten Zuschauern im Borussia-Park kaum Aktionen der allerdings harmlosen Gäste zu und spielte wie von Ballack gefordert "zu Null".

"Knapp zwei Jahre Aufarbeit sind heute zu Ende gegangen. Es gab Schritte nach vorne und Schritte zurück. Heute können wir zufrieden sein", sagte Klinsmann: "Das Wichtigste war, dass wir die zweieinhalb Trainingswochen positiv abgeschlossen, uns Selbstvertrauen geholt haben und mit breiter Brust ins Eröffnungsspiel gehen können. Wir haben kompakt und in allen Teilen harmonisch gearbeitet. Wir sind sehr hungrig auf dieses Turnier."

Standing Ovations für "Schweini"

Auch Schweinsteiger war zufrieden. "Dieser erfolgreiche Test vor der WM war sehr wichtig, das sieht man auch an der Atmosphäre unter den Zuschauern", meinte der Münchner, der in der 73. Minute für Jansen ausgewechselt und mit Standing Ovations verabschiedet worden war.

Die Mannschaft bedankte sich nach dem Spiel herzlich bei ihren Fans und brachte ihrem Optimismus auch durch ein Plakat zum Ausdruck. Die Aufschrift erinnerte an das Endspieldatum: "Gemeinsam mit euch - ein Traum: 9. Juli 2006". "Ich denke, das war ein schöner Abschluss dieser Vorbereitung", lobte auch "Kaiser" Franz Beckenbauer.

Klinsmann ohne Experimente

Klinsmann verzichtete in seiner Startformation wie angekündigt auf Experimente und brachte die Elf, die wohl auch am kommenden Freitag im Eröffnungsspiel in München gegen Costa Rica zum Einsatz kommen wird. Lahm kehrte nach seiner Operation am linken Ellbogen zurück und spielte mit einer Spezialmanschette links in der Viererkette für Marcell Jansen.

Auf der rechten Abwehrseite kam wieder Arne Friedrich zum Einsatz, der am vergangenen Dienstag beim 2:2 gegen Japan pausiert hatte und von Bernd Schneider ersetzt worden war. Der Leverkusener rückte dafür ins rechte Mittelfeld vor, Borowski musste auf der Bank Platz nehmen. Die Abwehrzentrale besetzten erneut Per Mertesacker und Christoph Metzelder.

Aggressives Pressing

Die DFB-Elf versuchte von Beginn an, die Gäste mit aggressivem Pressing früh unter Druck zu setzen. Dabei machte sie eine erheblich bessere Figur als gegen die Japaner, spielte in allen Mannschaftsteilen geordneter und konzentrierter. Schon in der zweiten Minute hatte Schweinsteiger die Chance zur Führung, doch der Münchner Jungstar verpasste das Tor mit seinem Schuss aus spitzem Winkel nur um Zentimeter.

Aber "Schweini" blieb weiter Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel. In der zwölften Minute verfehlte er das Tor der Kolumbianer mit einem Fernschuss nur knapp, acht Minuten später bereitete er das 1:0 vor. Schweinsteigers Freistoßflanke platzierte Ballack per Kopf aus gut zehn Metern unhaltbar für Torwart Oscar Cordoba ins Eck. Schneider verpasste danach das längst fällige 2:0 mit einem sehenswerten Volleyschuss, Schweinsteiger machte es besser. Der 21-Jährige sah bei einem Freistoß, dass die Mauer der Gäste schlecht postiert war, und hämmerte den Ball aus gut 25 Metern ins kurze Eck. Noch vor der Pause verpassten Klose und Podolski weitere große Chancen.

Kolumbien meist in der Defensive

Die meist in die Defensive gedrängten Kolumbianer, die zwar am Dienstag noch 2:1 beim deutschen Gruppengegner Polen gewonnen hatten, aber bei weitem nicht das Format der Japaner vorwiesen, kamen auch in der zweiten Halbzeit mit Ausnahme eines Kopfballs von Elkin Soto (61.) kaum zum Zuge. Das deutsche Team überzeugte weiter mit durchdachten Aktionen, die auch nach den ersten Auswechslungen nach gut einer Stunde nicht abrissen.

Lokalmatador Oliver Neuville kam für den etwas ausgelaugt wirkenden Klose, Borowski für Schneider. Und auch der "zweite Anzug" passte. Borowski erzielte mit einem trockenen Schuss aus halbrechter Position das 3:0.

"Deutschland war sehr, sehr stark"

"Wir haben nicht gut gespielt", erklärte Kolumbiens Nationaltrainer Reinaldo Rueda: "Deutschland war sehr, sehr stark, hat viel Pressing gemacht, mit viel Präzision gespielt, vor allem bei Freistößen und Standards. Meine Mannschaft war zu locker, hatte offenbar nach dem Sieg in Polen zu viel Selbstvertrauen. Deutschland hat super gespielt. Meiner Mannschaft hat man angemerkt, dass es das vierte Spiel innerhalb kurzer Zeit war."

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