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Bierhoff: "Die Chemie stimmt"

Bierhoff: "Die Chemie stimmt"
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Das deutsche Team hat die erste Etappe der WM-Vorbereitung auf Sardinien hinter sich gebracht und ist in Genf eingetroffen. Im Interview zieht Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff eine erste Zwischenbilanz.

Nach dem Umzug vom Regenerations-Trainingslager auf Sardinien nach Genf hat sich Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff in einem Interview unter anderem zum Stand der Vorbereitung, der Stimmung im deutschen Team und dem Schiedsrichter-Skandal in Italien geäußert.

Frage: "Mit welchen Gefühlen ist die deutsche Mannschaft vom Regenerations-Trainingslager auf Sardinien nach Genf gereist, wo die zweite Vorbereitungs-Etappe auf dem Weg zur WM auf dem Programm steht?

Oliver Bierhoff: "Natürlich sind wir ungern aus Sardinien abgereist, wo wir tolles Wetter und eine fantastische Atmosphäre hatten. Nun ist es aber an der Zeit, noch härter zu arbeiten. Und in Genf haben wir optimale Bedingungen dafür. Zum einen vom Klima, was für eine längere Zeit auf Sardinien zu extrem gewesen wäre, und auch von den Rahmenbedingungen. Wir haben hier ein super Fitnesscenter aufgebaut und das Servette-Stadion ist zudem ganz hervorragend, um uns auf die WM vorzubereiten."

Frage: "Was hatte denn den Ausschlag für die Schweiz gegeben?"

Bierhoff: "Es gab auch andere Optionen, am Ende haben wir uns aber für die Schweiz entschieden, weil die Schweizer ein ruhiges und distanziertes Volk sind. Auch bei unserer Anreise herrschte eine eher unterkühlte Stimmung, was uns sehr entgegenkommt. In Deutschland wäre es unruhig gewesen, weil dort schon jetzt eine große Euphorie herrscht."

Frage: "Wie lautet Ihr Fazit der fünf Tage auf Sardinien?"

Bierhoff: "Wir hatten optimale Trainingsbedingungen. Die Spieler habe sich alle an die individuellen Pläne gehalten. Zudem war wichtig, dass sie nach der langen Saison noch ein paar Tage mit ihren Liebsten zusammen waren. Wir haben ja auch auf Sardinien schon hart gearbeitet, aber eben auch andere Dinge gemacht, die dem Teamgeist förderlich waren. Man hat gemerkt, dass die Chemie stimmt."

Frage: "Die sportliche Leitung legt großen Wert auf die Fitness. Sie waren 2002 noch als Spieler dabei, als die deutsche Mannschaft in Südkorea und Japan Vizeweltmeister wurde und bis zum Turnierende topfit war. Besteht dieses Mal nicht die Gefahr, dass die Spieler übertrainiert sind, wenn es los geht?"

Bierhoff: "Das glaube ich nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Pläne gut durchdacht sind. Wir variieren ja auch die Trainingsarbeit, je nachdem, wie viel ein Spieler in der Saison belastet wurde. Aber wir sind insgesamt der Meinung, dass die Fitness ein Schlüssel zum Erfolg ist."

Frage: "In Genf ist auch Jens Lehmann zur Mannschaft gestoßen. Welchen Eindruck haben Sie von ihm?"

Bierhoff: "Er wirkt vollkommen ruhig und gelassen. Er hat die letzten drei Tage mit seiner Familie in London verbracht. Ich habe aber gespürt, dass er jetzt froh ist, ein neues Ziel vor Augen zu haben."

Frage: "Die Zukunft einiger Spieler ist noch nicht geklärt. Ist das belastend für die Vorbereitung?"

Bierhoff: "Das kann auch gut sein, wenn sich einige bei der WM von ihrer aller besten Seite zeigen wollen. Aber grundsätzlich wäre es wünschenswert, wenn diese Dinge vorher bereinigt würden. Die Spieler sind aber Profi genug, um mit einer solchen Situation richtig umzugehen."

Frage: Wie bewerten Sie als langjähriger Italien-Legionär den Skandal in der Serie A?"

Bierhoff: "Ich habe damals immer schon gedacht, dass es bei einigen Sachen nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Ich habe mal mit Ascoli bei Juventus Turin ein Tor erzielt, das nicht anerkannt wurde, obwohl der Ball 20cm hinter der Linie war. Das wäre unsere Führung gewesen, am Ende haben wir verloren. Jetzt weiß ich, warum das Tor nicht gegeben wurde."

Frage: "Hatten Sie mal Kontakt zu dem ehemaligen ´Juve´-Manager Luciano Moggi?"

Bierhoff: "Er hat zu meiner Zeit in Ascoli alle Transfers für den Klub getätigt, obwohl er bei ´Juve´ war. Das hatte mich schon gewundert. Dann hat er mich eines Tages zu sich zitiert und mich sanft gebeten, mich von der Agentur GEA seines Sohnes beraten zu lassen. Ich habe aber abgelehnt und bin trotzdem noch zwei Jahre bei Ascoli geblieben."

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