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Lehmann denkt über Rücktritt nach

Lehmann denkt über Rücktritt nach
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Falls Jens Lehmann das Duell mit Oliver Kahn um die Nummer eins in der Nationalmannschaft verlieren sollte, würde es ihm "sehr, sehr schwer fallen", sich "noch einmal bei einem großen Turnier auf die Bank zu setzen".

Jens Lehmann könnte Bundestrainer Jürgen Klinsmann demnächst einige Sorgen bereiten. Denn erstmals drohte der Keeper am Freitag offen mit einem Rücktritt aus der Nationalmannschaft, falls er das Duell um die Nummer eins im deutschen Tor bei der WM 2006 gegen Oliver Kahn verliert. "Mein aktuelles Gefühl sagt mir, dass es mir sehr, sehr schwer fallen würde, mich noch einmal bei einem großen Turnier auf die Bank zu setzen", erklärte der Keeper des englischen Meisters Arsenal London einen Tag vor dem Duell der Ex-Weltmeister zwischen Frankreich und Deutschland in Paris (21.00 Uhr/live im ZDF).

Allerdings hielt sich der frühere Schalker und Dortmunder, der im Zuge der von Klinsmann eingeführten Torwart-Rotation im Stade de France sein 28. Länderspiel bestreiten wird, noch ein Hintertürchen offen. "Das ist mein Gefühl, dass ich jetzt habe. Das muss aber in ein paar Monaten keine Gültigkeit mehr haben."

Neue Situation für Klinsmann

Die Chancen, dass der am Donnerstag 36 Jahre alt gewordene Lehmann aber wie schon bei den Weltmeisterschaften 1998 (als Nummer drei) und 2002 sowie den EM-Turnieren 2000 und 2004 erneut die Rolle des Ersatzmannes akzeptiert, ist völlig unwahrscheinlich. Für Klinsmann könnte sich daraus eine völlig neue Situation ergeben, zumal er von den Äußerungen des England-Legionärs auf dem falschen Fuß erwischt worden war.

"Ich sehe da kein Problem. Wir gehen nicht davon aus, dass einer der beiden Konsequenzen zieht, falls er bei der WM nur die Nummer zwei ist", hatte der Bundestrainer noch wenige Minuten vor Lehmanns Auftritt bei der Pressekonferenz geäußert. "Kahn ist die Nummer eins, Lehmann der Herausforderer", lautet seit Monaten das Statement des Bundestrainers zu diesem Thema. Dass Kahn bereits im Vorfeld die Rückennummer 1 bekommen, Lehmann die für einen Torhüter ungewöhnliche Nummer 9, lässt allerdings schon einige Rückschlüsse zu.

"Traurig, wenn Lobbyisten entscheiden"

"Man muss jedem Trainer der Welt unterstellen, dass er nach bestem Gewissen und zum Wohle der Mannschaft entscheidet", erklärte Lehmann und fügt vieldeutig hinzu, "was ich sonst noch so denke, ist nicht so wichtig." Dass Kahn in Deutschland nach wie vor die bessere Lobby hat, ist dem introvertierten Ballfänger aber nach wie vor ein Dorn im Auge: "Es wäre traurig, wenn Lobbyisten oder so genannte Experten über die Besetzung der Nationalelf entscheiden. Ich habe Klinsmann so kennengelernt, dass er sich davon in keiner Weise beeinflussen lässt. Das wäre auch der erste Schritt zur Erfolglosigkeit. Als Spieler kann ich einen Trainer nur akzeptieren, wenn er seinen Worten auch Konsequenzen folgen lässt."

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