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Köpke: "Aufgabe hat mich einfach gereizt"

Köpke: "Aufgabe hat mich einfach gereizt"
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Die ersten Einheiten als Bundestorwarttrainer sind absolviert. Andreas Köpke präsentierte sich bei seinem Einstand im Trainerteam von Jürgen Klinsmann zurückhaltend und als Diplomat.

"Es konnte keiner glauben, dass ich für die WM 2006 noch einmal angreife", witzelte Andreas Köpke, nachdem er beim Trainingsspiel der deutschen Nationalmannschaft zwischen den Pfosten gestanden hatte. Der 42-Jährige greift in der Tat noch einmal an - allerdings nicht als Konkurrent von Oliver Kahn und Jens Lehmann, sondern in seiner neuen Funktion als Bundestorwarttrainer.

Drei Tage vor dem Länderspiel am Mittwochabend gegen Kamerun trat der frühere Nationalkeeper seinen Job beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Nachfolger von Sepp Maier an. "Sicher wollte ich irgend wann einmal Trainer werden. Das hatte ich immer im Hinterkopf, dafür habe ich ja auch den Trainerschein gemacht. Doch dass es so schnell geht, hatte ich nicht gedacht", betonte Köpke.

WM-Projekt 2006 reizvolle Aufgabe

Doch die Aufgabe, am WM-Projekt 2006 zusammen mit seinen ehemaligen Nationalelf-Kollegen Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff mitzuarbeiten, hat Köpke letztendlich dazu bewogen, seinen Job bei Vermarkter Sportfive für die Praxisarbeit auf dem Fußballplatz aufzugeben. "Ich musste privat einiges umstrukturieren, aber so eine Aufgabe hat mich einfach gereizt", erklärte der 59-malige Nationalspieler nach "intensiven Gesprächen" mit Bundestrainer Klinsmann und Teammanager Bierhoff seinen Tausch Anzug gegen Trainingsanzug.

Dass er in seiner Zeit ohne Fußball auch die hohe Kunst der Diplomatie gelernt hat, konnte Köpke gleich bei seinem Amtsantritt am Sonntag unter Beweis stellen. Bei seiner Vorstellung als "BTT" musste er Kahn, Lehmann und Timo Hildebrand im leidigen Torwart-Konflikt gleich einmal den Weg weisen - und löste die knifflige Aufgabe souverän. Köpke glaubt, dass seine Worte in einem "sehr positiven Gespräch" verstanden wurden: "Das war der erste Schritt, um eine vernünftige Basis reinzubekommen. Wir müssen respektvoll miteinander umgehen."

Köpfe selbst einmal Leidtragender

Zumal Köpke weiß, wovon er spricht. Er war vor der WM 1994 selbst Leidtragender im Kampf mit Bodo Illgner um die Nummer eins: "Das war sehr brutal damals. Am liebsten hätte ich die Koffer gepackt." Auch deshalb hat der frühere Nürnberger und Berliner von Klinsmann eine frühzeitige Entscheidung vor der WM 2006 gefordert, "damit sich die Keeper darauf einstellen können".

Bei seiner Arbeit auf dem Trainingsplatz will der 42-Jährige einige neue Akzente setzen, "aber ich werde nicht alles umschmeißen, zumal Sepp Meier ein exzellentes Torwarttraining gemacht hat. Davon konnte ich mich selbst überzeugen". Neben der Arbeit mit Kahn und Co. soll sich der 359-malige Bundesligaspieler auch um die Keeper des Teams 2006 oder der "U21" kümmern, "wenn es die Zeit zulässt und sich die Termine nicht mit der A-Mannschaft überschneiden".

Zuletzt Vorträge für Manager

Zuletzt hatte der Wahl-Franke, Deutschlands Fußballer des Jahres 1993 und Welttorhüter 1996, mit dem aktuellen Fußball-Geschehen nicht mehr viel zu tun. Im Auftrag von Sportfive hatte er unter anderem für Manager aus der Wirtschaft Motivations-Seminare abgehalten. Dabei habe er die Brücke "zwischen Teams und Erfolgen im Profisport und im täglichen Verkaufs- und Führungsalltag" geschlagen.

Dafür bleibt künftig keine Zeit mehr. Der dreifache Familienvater hat bis nach der WM 2006 einen Vertrag beim DFB unterschrieben. Bei Sportfive wird Köpke, der 1998 seine Karriere in der Nationalmannschaft und 2001 beim "Club" beendet hatte, nur noch in beratender Funktion tätig sein. Zumal er auch noch Botschafter für die WM 2006 ist - inzwischen auch wieder in aktiver Form zwischen den Pfosten.

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