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Kahn fühlt sich vom "Titan" befreit

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Der Torhüter-Streit in der deutschen Nationalmannschaft scheint Oliver Kahn entgegen aller Meldungen nicht zu belasten. Der 35-Jährige sprach sogar von einem "befreienden Charakter" der letzten negativen Schlagzeilen.

Entgegen der Vorwürfe der Torhüter-Streit wäre der Grund für die letzten Patzer hat Oliver Kahn in den hitzigen Diskussionen der letzten Wochen sogar einen positiven Nebeneffekt ausgemacht. Die jüngsten Schlagzeilen, die das "Ende des Titanen" ankündigten, hätten für ihn einen "befreienden Charakter", sagte der 35-Jährige von Bayern München dem Magazin Sport Bild (Mittwoch-Ausgabe). Kahn: "Ich habe mich nie zum Titanen gemacht. Ich bin fast dankbar, daß ich den Titanen nicht mehr mit mir rumschleppen muss."

Der Bayern-Kapitän ist für Bundestrainer Jürgen Klinsmann trotz des Fehlers im Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin, der zum 0:1 führte, weiterhin gesetzt. "Ja, Oliver ist nach wie vor die Nummer eins", wird der DFB-Cheftrainer zitiert. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge berichtete in dem Magazin von einem Gespräch mit dem Bundestrainer. Der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän hatte Klinsmann aufgefordert, sich auf eine Nummer eins in der DFB-Auswahl festzulegen.

Rummenigge: "So geht es nicht weiter"

Rummenigge in Sport Bild: "Er fragte: "Was ist los? Ich sagte: "Jürgen, so geht es nicht weiter. Wie du die Lösung angehst, ist deine Entscheidung. Aber ich bitte darum, dass hier eine Lösung gefunden wird. Ich habe keine Lust, dass sich die Frage Kahn oder Lehmann noch 20 Monate wie Kaugummi dahinzieht und wir alle drunter leiden."

Eine Torhüterdiskussion sei "etwas anderes. Kahn und Lehmann sind zwei gestandene Persönlichkeiten. Du kannst sie nicht mit Kuranyi gegen Klose oder Hinkel gegen Görlitz vergleichen". Im Gespräch mit dem DSF sagte der Bayern-Chef: "Es wäre nicht nur für den Torhüter Oliver Kahn, sondern auch für den Menschen Oliver Kahn angenehmer, wenn mal Klartext geredet würde." Von einem Gesprächstermin mit Klinsmann ist Rummenigge laut eigener Auskunft nichts bekannt. Der Bundestrainer habe ihn angerufen und ein Gespräch vorgeschlagen, "aber wir haben bis heute keinen Gipfel verabredet", so der Bayern-Chef.

Klinsmann und sein Trainerstab wollen am Rande des Länderspiels gegen Kamerun am 17. November in Leipzig das Thema mit den Torhütern besprechen. Gleichzeitig ist ein Krisen-Gipfel mit der Führung von Bayern München geplant. Grundsätzlich halten allerdings der Bundestrainer, sein Assistent Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke daran fest, sich gut anderthalb Jahre vor der WM 2006 in Deutschland nicht auf einen Stammtorhüter für die Weltmeisterschaft festzulegen.

Maier kritisiert Klinsmann

In die Torhüterdiskussion hatte sich auch Ex-Bundestorwarttrainer Sepp Maier wieder eingeschaltet und gut einen Monat nach seiner Trennung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) harsche Kritik an Klinsmann geübt. "Oliver kann, seit Klinsmann da ist, nur noch verlieren. Das ist doch alles Käse - was mich an Erich Ribbeck (Ex-DFB-Teamchef, d.Red.) erinnert. Der hat damals auch immer einen Schmarrn erzählt, als er von einer Nummer "1a" und "1b" gesprochen hat, sagte der Weltmeister von 1974 der Münchner Abendzeitung.

Für Jens Lehmann sei laut Maier die derzeitige Situation einfacher, weil der Schlussmann vom englischen Meister FC Arsenal eigentlich nichts zu verlieren habe: "Er kommt aus der Position der Nummer zwei, die er Jahre lang war." Insgesamt hält Maier, der Kahn nach wie vor als "klare Nummer eins" sieht, die Entwicklung in der Torwartfrage für unglücklich: "Man wartet derzeit eigentlich bei jedem Spiel immer nur darauf, dass einer der Herren einen Fehler macht. Das kann's doch nicht sein."

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