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DFB-Team erwartet im Iran das Ungewisse

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Für die deutsche Nationalmannschaft ist es eine Reise ins Ungewisse - doch Bundestrainer Jürgen Klinsmann will sich trotz aller Unwägbarkeiten im Iran nicht von seinem eingeschlagenen Weg abbringen lassen.

Am Samstag tritt die deutsche Nationalmannschaft im Iran zu einem Freundschaftsspiel an. Bundestrainer Jürgen Klinsmann freut sich schon jetzt auf den Vergleich. "Wir wollen nach Österreich und Brasilien einen weiteren Schritt machen. Wir wollen schnell nach vorne spielen, mit Überzeugung auftreten, Aggressivität zeigen und gewinnen", sagte Klinsmann am Dienstag in München vor dem Länderspiel am Samstag (18.00 MESZ/live im ZDF) in Teheran.

Dennoch ist sich auch Klinsmann bewusst, dass der erste Auftritt einer DFB-Auswahl im Iran "etwas ganz Außergewöhnliches ist". Man wüsste eben nicht, was einen erwartet. "Es ist schon etwas Ungewisses. Da kommt Einiges auf uns zu", erklärte der 40-Jährige, der am Donnerstagmorgen mit seiner Mannschaft von München aus in die iranische Hauptstadt fliegt.

Keine Abenteurerreise

Doch von einer "Abenteuerreise" will der Bundestrainer nichts wissen. "Nach unseren Informationen ist es unproblematisch", so Klinsmann, der seine Spieler vielmehr aufforderte, "so ein Erlebnis aufzusaugen. Solche Möglichkeiten kommen nicht allzu oft. Das ist eine Lebenserfahrung für sich, sich dort zwei, drei Tage zu bewegen. Sie sollen ein Gefühl für Land und Leute entwickeln".

Allerdings rief Klinsmann seinen Spielern, denen er auch in Teheran freie Hand bei der Freizeitgestaltung lässt ("Wenn einer aus dem Hotel raus will, kann er das machen"), gleichzeitig die eigentliche Bedeutung der Partie in Erinnerung. "Unsere erste Aufgabe ist es, sich auf das Sportliche zu besinnen. Der Mannschaft muss wie vor jedem Länderspiel klar sein, wie wichtig dieses Spiel für uns und für die Nation ist", sagte der Bundestrainer.

100.000 Zuschauer werden erwartet

Als Motivationshilfe dürfte auch die erwartete Kulisse von 100.000 bis 120.000 Zuschauer im Asadi-Stadion von Teheran dienen. Dies sei, so Klinsmann, gerade für die jungen Spieler im noch 19 Mann starken DFB-Kader eine "sehr, sehr gute Erfahrung". Deshalb habe er auch Per Mertesacker von Hannover 96 ("Der erste Eindruck ist überwältigend") und Thomas Hitzlsperger von Aston Villa erstmals eingeladen: "Sie bekommen einen Vorgeschmack, was auf sie zukommt und werden sehen, ob sie bestehen können".

Auf die Reise in den Iran muss Torsten Frings verzichten. Der Mittelfeldspieler von Bayern München kam am Dienstagmittag zwar zum Treffpunkt der Nationalmannschaft ins Park Hilton Hotel, wird wegen einer Kapsel- und Bänderzerrung im linken Knie aber zur Behandlung in München bleiben. Auf eine Nachnominierung verzichtete Klinsmann, der zuvor den verletzten Bremer Frank Fahrenhorst (Nasenbeinbruch) durch Christian Wörns (Borussia Dortmund) ersetzt hatte.

Klinsmann stellt sich vor Torhüter Oliver Kahn

Auch Nationaltorwart Oliver Kahn wird in Teheran fehlen. Der Bayern-Keeper, der zu Gunsten von Jens Lehmann eine schöpferische Pause erhält, war am Dienstag wegen seines "Nasenstübers" gegen Miroslav Klose aber dennoch Gesprächsthema im Kreis der DFB-Auswahl. Auch wenn der 35-Jährige Wiederholungstäter ist, nahm ihn Klinsmann in Schutz: "Oliver Kahn ist eine Persönlichkeit für sich. Er hat seine eigene Art und sein eigenes Spannungsfeld, deshalb ist er auch ein einzigartiger Spieler. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir so einen Ausnahmetorhüter haben."

Allerdings machte der Bundestrainer in der Diskussion um die Nummer eins noch einmal deutlich, dass es zwischen Kahn und Lehmann ein "offenes Duell" sei. "Es ist mit beiden vereinbart, dass sie ihre Chance bekommen. Kurz vor der WM stehen wir dann vor der Entscheidung: Wer spielt?", betonte Klinsmann erneut.

In Teheran wird der 34 Jahre alte Lehmann sein 20. Länderspiel bestreiten. Der Torhüter von Arsenal London hatte sich im Vorfeld der Partie wieder einmal weit aus dem Fenster gelehnt und mit seiner Behauptung, 2006 die Nummer eins zu sein, erneut Öl ins Feuer gegossen. Doch auch dies nahm Klinsmann gelassen zur Kenntnis. "Es gibt keine Garantien", sagte er und fügte an: "Jens weiß es zu schätzen, dass es zu einem offenen Duell kommen wird."

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