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Feierabend auf der "Baustelle Nationalmannschaft"

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Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Teammanager Oliver Bierhoff haben die Umstrukturierungen in der DFB-Auswahl abgeschlossen. Bierhoff begrüßt das Ende der Turbulenzen: "Ich bin froh, dass wieder Ruhe einkehrt."

Die Umbauarbeiten bei der deutschen Nationalmannschaft sind offenbar abgeschlossen. "Die Grundstruktur ist gefunden. Ich bin froh, dass nach all den Diskussionen und Ängsten, die es zuletzt gegeben hat, nun wieder Ruhe einkehrt", sagte der ehemalige DFB-Kapitän Oliver Bierhoff im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Der 36-Jährige erklärte, dass man spätestens bis Ende des Jahres auch die Terminplanung abschließen wolle. Während im Länderspieljahr 2004 nach dem Duell mit Weltmeister Brasilien in Berlin noch fünf weitere Spiele stattfinden, sind für 2005 noch einige Termine frei. "Wir müssen darauf achten, dass wir nicht zu viel spielen und Richtung 2006 schon daran denken, dass die Spieler dann die nötige Frische haben. Zudem wollen wir eine Mischung aus sogenannten Aufbaugegnern und richtigen Hochkarätern, wie es zum Beispiel Argentinien im nächsten Februar ist, zumal wir keine Drucksituation in der Qualifikation haben", erläuterte Bierhoff.

"Der Jens spielt in England durch"

Dass der Konföderations-Cup im nächsten Sommer (15. bis 29. Juni) dabei vielen Klubs ebenso wie die Asienreise in diesem Winter (13. bis 22. Dezember) ein Dorn im Auge ist, weiß Bierhoff zu genau: "Grundsätzlich muss das Ziel WM 2006 auch ein Druck für die Bundesliga-Manager sein, ihre Spieler für die nationale Sache abzustellen. Aber wenn einige Spieler wirklich angeschlagen sind, dann haben wir bei solchen Gelegenheiten auch die Möglichkeit, andere Akteure zu testen." Der Nationalmannschafts-Manager deutete schon mal an, dass Torwart Jens Lehmann von Arsenal London nicht gegen Japan, Südkorea und Thailand ran muss: "Der Jens spielt in England durch, da könnte dann Timo Hildebrand dabei sein."

Durchweg hätten sich alle Manager in den bisherigen Gesprächen mit ihm absolut kooperativ gezeigt, bestätige Bierhoff. "Diesen Dialog müssen wir fortsetzen und weiter intensivieren. Ich glaube, dass auch die Bundesliga den Stellenwert der Nationalmannschaft und vor allem die Bedeutung der WM 2006 in Deutschland kennt", sagte Bierhoff. Deshalb glaubt er auch nicht, dass die Bundesliga ein einwöchiges Trainingslager boykottieren wird, das in den nächsten Monaten geplant ist. "Wir wollen mal ein paar Tage mit allen Spieler ungestört trainieren, ohne Spiel. Vielleicht sogar im Ausland, weil wir da etwas ungestörter sind", kündigte der frühere Torjäger an.

Kein "Fall Ailton"

Während sich Klinsmann und Bierhoff entschieden haben, in Zukunft nur auf deutsche Spieler zu setzen und keine Ausländer mit Hilfe einer Einbürgerung - z.B. Deutschlands brasilianischer "Fußballer der Jahres" Ailton - zu rekrutieren, soll es auch im Umfeld des dreimaligen Welt- und Europameisters keine weiteren gravierenden Änderungen mehr geben. "Der Stamm steht. Vielleicht kommt irgendwann noch ein Mentaltrainer hinzu. Andere deutsche Sportler haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht", sagte Bierhoff.

Die drei amerikanischen Fitnessspezialisten, die am vergangenen Wochenende erstmals Tests bei den DFB-Profis durchgeführt hatten, sollen regelmäßig eingeflogen werden. "Alle sechs, sieben Monate werden sie uns besuchen", kündigte Klinsmann an. Dass in Bayern Münchens Reha-Trainer Oliver Schmidtlein aber künftig noch ein Aufwärmtrainer hinzugezogen wird, gilt als offenes Geheimnis. Der bisherige zweite Assistent Erich Rutemöller wäre dann eventuell überflüssig.

Das Büro Nationalmannschaft

Auch das in Planung befindliche Büro Nationalmannschaft nimmt Formen an. "Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Georg Behlau dieses Büro leiten und für alle organisatorischen Bereiche der Nationalmannschaft zuständig sein. Es muss aber noch ein abschließendes Gespräch mit Horst R. Schmidt geführt werden", bestätigte Bierhoff dem sid. Behlau war bislang die rechte Hand des DFB-Generalsekretärs, in Österreich und Berlin aber schon als Nachfolger des von der neuen sportlichen Leitung ins Abseits beförderten DFB-Direktors Bernd Pfaff Mitglied der DFB-Delegation.

"Wir haben in wenigen Wochen ein angenehmes Arbeitsklima geschaffen, in dem wir uns alle wohlfühlen. Wenn es im Umfeld passt, ist es auch wesentlich leichter, diese Lockerheit auf die Mannschaft zu übertragen", erklärte Klinsmann, "ich hoffe, dass sich dies auf Dauer auch in den Ergebnissen audrückt".

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