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Kahn fordert internationale Praxis für Youngster

Kahn fordert internationale Praxis für Youngster
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Um bis 2006 wieder konkurrenzfähig zu werden, fordert DFB-Kapitän Oliver Kahn den Einsatz junger Spieler bei Klubs, die im internationalen Geschäft tätig sind. Lukas Podolski in der 2. Bundesliga? Das sei ein Unding.

Alle deutschen Nationalspieler müssten bei Vereinen spielen, die im internationalen Geschäft tätig sind. Nur so könne die deutsche Nationalmannschaft international spätestens bis zur WM 2006 im eigenen Land wieder konkurrenzfähig werden. Diese Forderung erhebt DFB-Kapitän Oliver Kahn in einem Interview mit der Sport Bild.

"Spieler wie Paul Freier, Kevin Kuranyi, Philipp Lahm oder Lukas Podolski müssen permanent internationalen Fußball spielen, die müssen im Konzert der Großen mitspielen, müssen Verantwortung in den Vereinen übernehmen und die Möglichkeit haben, um große Titel mitzuspielen. Nur so reifen diese Spieler, und es entsteht das nötige Selbstvertrauen", sagte der 35-Jährige.

Vor allem, dass ein Hoffnungsträger wie der 19 Jahre alte Stürmer Podolski in der kommenden Saison für den 1. FC Köln in der 2. Bundesliga spielt, ist für Kahn ein Unding: "Der Podolski ist für mich ein Talent mit großen Ansätzen. Da kann es doch nicht sein, dass ein Mann, der Perspektiven haben soll für 2006, beim 1. FC Köln in der 2. Liga spielt. Entschuldigung, das ist nicht nachvollziehbar."

EM-Resultat Spiegelbild der momentanen Situation

Doch selbst, wenn die deutschen Talente unter besten Bedingungen arbeiten würden, rennt nach Meinung von Kahn hinsichtlich der WM 2006 die Zeit davon: "Es wird eng. Wenn man Bastian Schweinsteiger sieht, der ist auch ein Riesentalent. Aber zwei Jahre sind eine kurze Zeit. Er müsste normal auch noch einige Jahre reifen. Aber er spielt wenigstens bei Bayern, hat die Möglichkeit auf höchstem Niveau zu spielen."

Der Bayern-Torwart malt nach dem Vorrunden-Aus des Vize-Weltmeisters bei der EM in Portugal kein allzu optimistisches Bild von der Zukunft des deutschen Fußballs: "Wenn ich zynisch wäre, müsste ich sagen, dass das, was wir bei der EM gebracht haben, ein Spiegelbild der momentanen Situation in Deutschland ist. Und zwar nicht nur im Fußball."

Der Niedergang des deutschen Fußballs hat für Kahn vielfältige Gründe: "Das ist sehr vielschichtig. Es ist auch zurückzuführen auf gesellschaftliche Entwicklungen. Die Jugendlichen haben ein großes Angebot an Freizeitbeschäftigung, kommen nicht mehr automatisch zum Fußball, haben viele andere bequemere Möglichkeiten, die ihnen die Gesellschaft bietet." Als Gegen-Beispiel führt Kahn Länder wie Rumänien und Brasilien an, wo man nach wie vor den sozialen Aufstieg über den Fußball schaffe könne.

Schlüsselpositionen mit deutschen Spielern besetzen

Die soziale Komponente ist nach Ansicht von Kahn aber nicht der alleinige Grund für den Niedergang: "Es gibt mehrere Ursachen. Eine weitere ist, dass in der Bundesliga die Schlüsselpositionen oft von Ausländern besetzt sind. Aber gerade diese Positionen müssen von deutschen Spielern besetzt werden, damit sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und nicht zu Mitläufern werden."

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