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Völler: "Kritik ist eine Unverschämtheit"

Völler: "Kritik ist eine Unverschämtheit"
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Die Zeiten der netten "Tante Käthe" sind vorbei. DFB-Teamchef Rudi Völler hat nach dem blamablen 0:0 auf Island kräftig mit seinen Kritikern aufgeräumt: "Diese Gurus wie Beckenbauer kann ich nicht mehr hören."

Nach dem grausigen Kick auf Island meldet sich DFB-Teamchef vehement zu Wort. Im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) bekommt gerade die deutsche Fußball- und Medien-Prominenz ihr Fett weg.

sid: "So aufgebracht wie nach dem 0:0 gegen Island hat man Sie noch nie erlebt. Wie kam es dazu, dass Sie die ARD-Moderatoren Gerhard Delling, Günter Netzer und Waldemar Hartmann so angeblafft haben?"

Rudi Völler: "Delling, Netzer und Hartmann haben Pech gehabt, dass es sie getroffen hat. Das war ein Ausbruch von mir, den ich schon lange auf der Seele hatte. Das andauernde Gerede von einem Tiefpunkt, den wir erreicht haben sollen, kann ich nicht verstehen. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören. Ich muss das Gebilde der Nationalmannschaft schützen."

sid: "Was nervt Sie denn besonders?"

Völler: "Grundsätzlich ist gegen Kritik nichts einzuwenden. Aber all diese Gurus wie Beckenbauer, den ich ja eigentlich mag und der mein Trainer war, Netzer oder Breitner, die total mit ihren Aussagen überziehen, kann ich nicht mehr hören. Die müssen zwar irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen, aber alleine diese Respektlosigkeit und Häme dem Gegner gegenüber ist eine Unverschämtheit. Und bei uns, immer wieder alles in den Dreck zu ziehen, ist nicht richtig. Das lasse ich mir im Gegensatz zu meinen Vorgängern nicht mehr lange gefallen. Ich klebe nicht wie Berti Vogts oder Erich Ribbeck an meinem Stuhl."

sid: "Das hört sich nach einer Rücktrittsdrohung an ..."

Völler: "Ich liebe meinen Job, den ich seit drei Jahren mache. Ich versuche, bestmöglich mein Ding zu machen und schönen Fußball spielen zu lassen. Immer gelingt das nicht. Ich könnte mich locker zurücklehnen, aber ich tue es nicht, weil ich die Mannschaft in Schutz nehmen muss. Ich will nur, dass ordentlich berichtet wird."

sid: "Über das Spiel ihrer Mannschaft gegen Island gibt es aber wenig Positives zu berichten ..."

Völler: "Es ist mir klar, dass wir jetzt einige Tage auf die Nuss bekommen, auch ich selbst. Das ist vielleicht auch gar nicht falsch. Damit kann ich aber leben. Tatsache ist, dass wir vor allem in der zweiten Hälfte sehr schlecht gespielt haben. Die Kritik an der Mannschaft ist okay, aber wir haben immerhin beim Tabellenführer gespielt. Gegen die Schotten müssen wir uns aber ohne Frage gewaltig steigern, wenn wir am Mittwoch gewinnen wollen."

sid: "Welche Konsequenzen ziehen Sie denn aus der Partie in Reykjavik?"

Völler: "Am Mittwoch werde ich nur Leute spielen lassen, von denen ich überzeugt bin, dass sie sich den Arsch aufreißen."

Frage: "Muss man sich langsam Sorgen um die EM-Qualifikation der deutschen Mannschaft machen?"

Völler: "Wir haben es bei zwei noch ausstehenden Heimspielen nach wie vor selbst in der Hand. Mittwoch gibt es nun aber das absolute Topspiel, in dem wir die Tabellenführung zurückerobern wollen. Glauben sie mir, es gibt viele Trainer bei anderen Mannschaften, die wären froh, wenn sie eine solch gute Ausgangsposition hätten."

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